08.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zentrale Positionen neu besetzt

Volleyball-Saisonstart: Telekom Damen haben Defizite in der Vorbereitung

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Am Wochenende startet die Volleyballsaison 2006/2007. Die beiden ranghöchsten Bielefelder Teams (beide von der Telekom Post SV) müssen in der Oberliga ran. Die Damen, die sich erst am letzten Spieltag der vergangenen Saison den Klassenerhalt sicherten, starten am Sonntag beim VV Holzwickede in die neue Serie.

Man wird einige neue Gesichter beim Auftakt in der Dortmunder Vorstadt sehen und einige Spielerinnen vermissen. Vom letztjährigen Team haben sich gleich vier Spielerinnen verabschiedet beziehungsweise stehen sie in der nächsten Saison nicht zur Verfügung. Vanessa Berges zog es zum SC Halle, Vanessa Stahl wechselte zum MTV Hausberge und auch Maike Werdecker zog es (berufsbedingt) in die Ferne (der neue Verein ist nicht bekannt). »Es sind zwar besonders bedauerliche Abgänge, doch mit diesen Wechseln muss man immer rechnen. Der vierte allerdings fällt nicht unter diese Rubrik. Kurz nach der Saison kam Angela mit einer bitteren Diagnose vom Arzt: Kreuzbandriss!! Da aus verschiedenen Gründen die Operation erst im August durchgeführt werden konnte, fällt sie definitiv für die kommende Saison aus.
Schon im zweiten Rückrundenspiel der Vorsaison war schon Melanie Vetter mit der gleichen Verletzung ausgefallen. »Es entwickelten sich für die kommende Saison immer mehr Fragezeichen. Wie können wir den Ausfall zweier Stammspielerinnen kompensieren und zudem die Unsicherheit, ob und wann Melanie Vetter als Libera wieder mitmischen kann«, erklärt Coach Borgstädt. Mit Franziska Denkel aus der »Zweiten« und Nadeshda Janzen vom 1. VC Minden kamen im Außenangriff und Zuspiel zwei Neue, die diese Lücken schließen können. Zudem freut sich Trainer Borgstädt, dass mit der 17-jährige Natasa Mihailovic von der SV Brackwede ein hoffnungsvolles Talent den Weg ins Team gefunden hat.
Doch damit waren die Probleme nicht gelöst. Da die zentralen Positionen neu besetzt worden waren, gab es natürlich Defizite im Zusammenspiel. Durch intensives Training, Turniere und Trainingsspiele sollten diese behoben werden. Doch das klappte nicht so, wie es sich Trainer Borgstädt es sich vorgestellt hatte. Urlaubsbedingt fand die erste Vorbereitungsphase quasi gar nicht statt und Borgstädt setzte deshalb auf die Zeit nach den Sommerferien. Auch dies war ein Trugschluss. »Noch nie habe ich in den vielen, vielen Jahren eine Vorbereitung bestritten, in der es derartig viele Absagen gegeben hat. Das Team stand noch nicht einmal vollständig in der Halle und ich brauchte schon einen Terminkalender um bei den permanenten Absagen nicht den Überblick zu verlieren«, zeigt Borgstädt das wohl größte Manko auf.
Beim Turnier in Minden wurde das vom Übungsleiter Vermutete oder Befürchtete teilweise in krasser Form bestätigt. Zeitweise lief wirklich wenig zusammen. »Auch wenn die bisherige Zeit im Wesentlichen mit konditionellen Dingen verbracht wurde, war das spielerisch echt zu wenig. Da gibt es noch einiges zu tun«, so Borgstädt.
Doch es gab auch positiven Dinge, wie den Genesungsfortschritt von Melanie Vetter. »Melanie hat die ersten "Gehversuche" erfolgreich gemeistert. Unsere Libera hat in der kurzen Zeit nach ihrem Wiedereinstieg schon erstaunliche Fortschritte gemacht und die Zeit, in der wir wieder die alte Melanie sehen werden ist sicher nicht mehr fern«, erklärt der Coach. Auch Birte Krieger komme auf der Diagonalposition immer besser zurecht und ist auf einem guten Weg, ihre großen Möglichkeiten auszuschöpfen. »Jessica Meyer ist wieder echt im Kommen und profitiert von der zunehmende Spielpraxis im Zuspiel. Die Teamneulinge haben angedeutet, dass sich da einiges an Potential verbirgt, aber wir dürfen von ihnen keine Wunderdinge erwarten. Ich bin sicher, da wird sich noch einiges entwickeln. Wir müssen sehen, das das Zusammenspiel insgesamt im Team besser klappt, dann kann echt was draus werden«, erklärt Borgstädt
Trotzdem ist das Saisonziel den derzeitigen Gegebenheiten angepasst. »Unser Ziel kann nur der Klassenerhalt sein. Natürlich wollen wir nicht zum dritten Male uns am letzten Spieltag die sportliche Qualifikation für eine weitere Spielzeit erwerben«, hofft Coach Jörg Borgstädt. Am Sonntag beim Auftakt in Holzwickede wird sich zeigen, wie weit das Telekom-Team derzeit schon ist.
Neuzugänge: Franziska Denkel (2. Damen) wird die Position IV verstärken, Nadeshda Janzen (1. VC Minden) nimmt das Zuspiel in die Hände und Natasa Mihailovic (SV Brackwede) wird den Angriff über die Mitte verstärken.
Abgänge: Vanessa Berges (SC Halle), Vanessa Stahl (MTV Hausberge), Maike Werdecker (Ziel unbekannt, Angela Schmitz steht wegen eines Kreuzbandrisses die gesamte Saison nicht zur Verfügung.
Kader ohne Neuzugänge: Melanie Klodt, Angela Schmitz (fällt die ganze Saison aus), Sandra Meier, Birte Krieger, Ulla Nöltgen, Kristina Standke, Marion Knebel, Melanie Vetter, Jessica Meyer, Marion Marquardt, Anne Schade.
Saisonziel: Klassenerhalt

Artikel vom 08.09.2006