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Abhilfe gibt's
erst mit dem
neuen Fahrplan

Jöllenbeck: Schulbusse total überfüllt

Von Gerhard Hülsegge (Text und Foto)
Vilsendorf (WB). Für den Schulbusverkehr in Bielefeld sollen spätestens bis zum 15.Oktober mehr oder größere Fahrzeuge eingesetzt werden. Das hat laut Oberbürgermeister Eberhard David die BVO (Busverkehr Ostwestfalen GmbH) versprochen.

Franz Lipperts aus Vilsendorf hatte sich beim OB darüber beschwert, dass sein Sohn Ruben (10), der das Helmholtz-Gymnasium besucht, oftmals keinen Platz im überfüllten Bus der Linie 155 bekomme. Außerdem sei er selbst Zeuge davon geworden, dass der Busfahrer mit offenen hinteren Türen losgefahren sei. Es sei nicht zu tolerieren, so der 51-jährige Vater und Diplom-Pädagoge, »dass Schüler Angst haben, vom Bus nicht mitgenommen zu werden und zu spät zu kommenÉ, drängeln müssen und sich in den Bus quetschen, um überhaupt mitgenommen zu werden.« Lipperts erinnert die Situation nicht an Personenbeförderung, sondern eher an »Viehtransporte«.
»Ich habe ja keine Angst davor, mit dem Bus zu fahren, nur vor dem Einsteigen«, sagt Ruben Lipperts, der Am Blackenhof wohnt und morgens um 7 Uhr den Omnibus an der Haltestelle Limbrede (Vilsendorfer Straße) besteigt, um zur Stadtbahn-Haltestelle in Schildesche zu kommen.
Selbst eine halbe Stunde später gehe es in dem Fahrzeug zu wie in einer »Konservenbüchse«, berichtet Mutter Ulrike Mund, die ihren Sohn des Öfteren zur Haltestelle begleitet und die Szenerie beim Aus- und Einsteigen beobachtet hat. Auf der Linie 55 (Jöllenbeck-Theesen) bestehe dasselbe Problem. Es sei deshalb auch schon beim Elternsprechtag in der Schule thematisiert worden.
»Der OB hat mit der BVO gesprochen«, teilte Stadt-Pressesprecherin Margit Schulte Döinghaus dem WESTFALEN-BLATT auf Anfrage mit. Laut Oberbürgermeister Eberhard David hat sich die Situation nach Beginn des neuen Schuljahres auch schon leicht entspannt.
Wörtlich heißt es in dem Schreiben des OB an Lipperts: »Mit der im Zusammenhang mit dem Winterfahrplan vorgesehenen Umstellung der Einsatzpläne für die 110 Fahrzeuge können dann größere Busse eingesetzt werden.«
Kurzfristig Abhilfe zu schaffen ist laut BVO schwierig. »Es sind größere Änderungen nötig«, erklärte Stefan Kamender, Leiter des Regio-Centers Bielefeld. Gleichwohl versuche man, vorhandene Reserven anders zu organisieren. Den Vorwurf, die BVO-Busse führen bei geöffneten Türen los, wies der BVO-Sprecher mit den Worten zurück: »Das ist technisch unmöglich.« Andernfalls bitte er (Tel. 0521-9655930) um genaue Angaben von Tag, Uhrzeit und Fahrtrichtung, um der Sache nachgehen zu können.
Grundsätzlich würden alle eingesetzten Fahrzeuge regelmäßig im Turnus von drei Monaten überprüft. Die Sicherheit der Fahrgäste stehe an erster Stelle. Kamender: »Wir nehmen die Sache ernst.«

Artikel vom 08.09.2006