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Zigaretten um 20 Cent je Schachtel teurer

Neue Preise gelten bereits von Oktober an


Hamburg (dpa). Die Raucher in Deutschland müssen bald tiefer in die Tasche greifen. Wegen der Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Jahresbeginn verteuert sich ein Päckchen Zigaretten für die meisten Marken ab 1. Oktober um 20 Cent, bestätigten Sprecher der großen Tabakkonzerne gestern in Hamburg und München. Eine Schachtel der meistgerauchten Marke »Marlboro« mit 17 Zigaretten kostet dann vier Euro. Bis Restbestände mit alten Preisen verkauft sind und die Erhöhung über Groß- und Einzelhandel die Verbraucher erreicht, können einige Wochen verstreichen.
Durch fünf Erhöhungen der Tabaksteuer zwischen Januar 2002 und September 2005 sind Zigaretten in Deutschland in den vergangenen Jahren bereits um etwa 50 Prozent teurer geworden. In der Folge reduzierte sich der Absatz der versteuerten Fabrikzigaretten um ein Drittel auf 96 Milliarden Stück.
Viele Raucher wichen auf preisgünstigere Produkte aus wie »Singles« oder »Sticks« zum Selberstopfen. Diese speziellen Produkte sind noch im Handel erhältlich, werden nach dem Verlust ihrer Steuerprivilegien aber nicht mehr hergestellt und laufen damit aus. 18 Prozent der in Deutschland gerauchten Zigaretten werden zudem legal oder illegal aus dem preisgünstigeren Ausland importiert. Die Zigarettenhersteller begründen die frühzeitige Erhöhung der Preise mit den komplexen Feinheiten des Tabaksteuerrechts und der EU-Tabakrichtlinie. Danach müssen die Hersteller von preisgünstigen Handelsmarken, wie sie bei Discountern wie Aldi oder Lidl verkauft werden, eine Mindeststeuer bezahlen, die sich nach dem Preis der meistverkauften Markenzigaretten richtet.

Artikel vom 07.09.2006