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Mit der Kamera auf der Pirsch in seiner Stadt

Ausstellung mit Stadtansichten von Günter Rudolf in der Sparkassen-Filiale Stresemannstraße

Bielefeld (sas). Seine erste Kamera, eine Zeiss Ikon, hielt Günter Rudolf 1951 in den Händen. Und seitdem hat ihn die Fotografie nicht losgelassen. Vor allem in »seiner« Stadt, in Bielefeld, ist der ehemalige Pressefotograf immer wieder mit der Kamera auf die Pirsch gegangen, stets auf der Suche nach dem anderen Motiv, der anderen Perspektive.
Für seine aktuelle Fotoausstellung hat er den Blick nach oben gerichtet: auf »Türme, Giebel und Fassaden«. Architektur im Wandel der Zeit zeigt Rudolf bis zum 5. Oktober in den Räumen der Sparkassen-Filiale in der Stresemannstraße. 200 Fotografien auf 24 Stellwänden zeigen, wie vielfältig Bielefeld ist, wie es sich gewandelt hat und auch, wo Schönheit im Verborgenen blüht. Die Texte zu den Fotografien hat Wilfried Burmann verfasst. Er hat bereits mehrfach mit Günter Rudolf gearbeitet und auch an der Auswahl der ausgestellten Motive mitgewirkt - »was sehr schwer war«, wie er schmunzelt. Denn eigentlich wollte der Fotograf auf keines seiner Bilder verzichten.
Er hat zwar ein umfangreiches Bildarchiv, das mehr als 50 Jahre Bielefeld und Geschehen in Bielefeld dokumentiert. Für die Ausstellung allerdings hat Rudolf sich erneut auf den Weg gemacht. 2 000 Kilometer hat er in den vergangenen anderthalb Jahren in der Stadt und der Peripherie zurückgelegt, unzählige Filme »verschossen«, um die Präsentation zu bestücken. »Man glaubt gar nicht, welch' schöne Sachen zu sehen sind«, resümiert er.
Ein rotes Backsteinhaus mit Türmchen, eine bunt bemalte Fassade, rotes Weinlaub, das sich hochrankt, mit Glas verspiegelte moderne Fassaden, Jugendstil und Fachwerk - alles findet sich in Bielefeld. Auf Privathäuser und Gewerbebauten, Wohnhäuser und Hallen, Villen und Bürogebäude hat Rudolf sein Objektiv gerichtet, Burmann liefert dazu die Erklärungen. Hinzu kommen zudem Meinungen und Einschätzungen hiesiger Architekten und Stadtplaner - auch dazu, wo Fehler gemacht wurden und Verbesserungen möglich sind.

Artikel vom 11.09.2006