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Die vielen Dinge um die Künstlerin

Ausstellung über das Gesamtleben und -werk der Dichterin Hertha Koenig in Herford

Von Rolf-Dieter Bock
Herford (WB). Günther Butkus sagt es nicht ohne Stolz: »Dies ist die erste Ausstellung überhaupt, die das Gesamtleben und -werk Hertha Koenigs präsentiert«.

Mit dem Leben der westfälischen Schriftstellerin und Dichterin hat sich der Verleger des Bielefelder Pendragon-Verlages schon lange beschäftigt. Nun hat er all sein Wissen über Hertha Koenig und seine Sammlung mit Dingen um die Künstlerin, die vom 24. Januar 1884 bis zum 12. Oktober 1976 lebte, in die Ausstellung »Hertha Koenig - Auf den Spuren einer westfälischen Dichterin« eingebracht, die am Montag um 19 Uhr in der Sparkasse Herford (Auf der Freiheit 20) eröffnet wird.
Etwa 40 Exponate sind es, die Butkus in 15 Jahren gesammelt hat und die nun zu sehen sind. Darunter Originalausgaben ihrer Bücher, die früher im Insel Verlag und bei Fischer erschienen sind. Desweiteren gibt es einen Briefwechsel mit dem Dichterfreund Rainer Maria Rilke und Fotos aus der Zeit ihres Wirkens. Einzelne Lebensstationen sind sind auf mehreren Displays zu sehen. Bei den Büchern dabei ist aus der Band »Erinnerungen an Rilke«, jene Geschichte, die Butkus als erstes Koenig-Buch in seinem Pendragon Verlag 1992 veröffentlichte. Sie stammt aus dem Nachlass der Dichterin. Der Bielefelder Verleger hat einen Werkvertrag mit den Koenig-Erben abgeschlossen.
Er wird auch am Montag in die Ausstellung einführen, auch in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der Hertha-Koenig-Gesellschaft. Die Bielefelder Schauspielerin Therese Berger wird Gedichte von Hertha Koenig lesen, musikalisch begleitet vom Gitarristen Nikolaj Krestovsky.
Hertha Koenig lebte auf Gut Böckel in Rödinghausen (Kreis Herford) und war eine der bedeutendste Lyrikerinnen der Moderne. Ihre Gedichte, Novellen und Romane erschienen erschienen in den renommiertesten Verlagen ihrer Zeit.
Zu ihrem Freundeskreis gehörten bekannte Schriftsteller, darunter Rainer Maria Rilke, Alfred Schuler, Oskar Maria Graf, Marie von Ebner-Eschenbach, Lou Andreas Salomé, Regina Ullmann, Otto von Taube und Hermann Kayserling. Im Bekanntenkreis korrespondierte sie unter anderem mit Max Picard, Martin Heidegger und Theodor Heuss. Zudem pflegte Hertha Koenig viele Kontakte zur Bildenden Kunst und nahm aktiv am Musikleben teil. Sie engagierte sich aber auch im sozialen Bereich.

Artikel vom 07.09.2006