07.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Thomas Haas kämpft
sich ins Viertelfinale

Fünfsatz-Krimi gegen Safin bei den US Open

New York (dpa). Nach einem neuerlichen Tennis-Krimi steht für Thomas Haas sogar die Tür zu seinem dritten Grand-Slam-Halbfinale offen.

Der Wahl-Amerikaner gewann in einem Achterbahn-Achtelfinale bei den US Open 4:6, 6:3, 2:6, 6:2, 7:6 (7:5) gegen den Russen Marat Safin und setzte sich wie zuletzt schon gegen den Amerikaner Robby Ginepri erst im Tiebreak des fünften Satzes durch. Gegen Safins Landsmann Nikolai Dawidenko steht er nun heute im Viertelfinale vor einer weiteren lösbaren Aufgabe. Ebenfalls unter den letzten Acht steht Roger Federer. Der Schweizer bezwang den Franzosen Marc Gicquel 6:3, 7:6 (7:2), 6:3
»Das war so, als wenn man eine Münze wirft. Erst die letzten beiden Punkte haben entschieden. Ich bin sehr glücklich, wieder im Viertelfinale zu sein und werde alles versuchen, diesmal noch weiter zu kommen«, sagte Haas nach dem 3:10 Stunden langen Match. »Natürlich will man nicht im fünften Satz den Tiebreak verlieren. Das ist hart, vor allem, wenn man gegen einen Freund spielt.«
Der Hamburger steht zum zweiten Mal in seiner Tennis-Karriere nach 2004 unter den letzten Acht in New York. Vor zwei Jahren hatte ihn der Australier Lleyton Hewitt jedoch gestoppt. Die Chance, erstmals noch weiter zu kommen, stehen nicht schlecht. Im Viertelfinale wartet in Dawidenko kein übermächtiger Gegner. Der in Deutschland lebende Russe besiegte den Schotten Andy Murray 6:1, 5:7, 6:3, 6:0.
Safin hatte das Turnier 2000 gewonnen und Haas 2002 bei den Australian Open im Halbfinale in fünf Sätzen gestoppt. Doch der beste deutsche Tennis-Profi holte im entscheidenden Tiebreak einen 1:3-Rückstand auf und jubelte nach dem 5:5-Gleichstand, als die einstige Nummer eins eine Rückhand ins Aus setzte.
Der Moskauer, der nach Verletzungen nur noch 104. der Weltrangliste ist, münzte sein Break zum 2:1 vom Dienstag in den Gewinn des ersten Satzes um, streute jedoch wie üblich Fehler in sein druckvolles Spiel ein. Den bis dahin besten Ballwechsel auf dem Beton krönte der 26-Jährige mit einem Hecht-Volley der Marke Boris Becker zum 2:0 im dritten Satz. Die beiden Profis, die sich nach viel gemeinsamen Training während der vergangenen sechs Monate angefreundet haben, lieferten weiter sehenswertes Tennis.
Die deutsche Nummer eins nahm Safin im vierten Satz alle vier Aufschlagsspiele ab und erzwang den entscheidenden Durchgang. Safin bei seinem dritten Match binnen vier Tagen zuweilen müde, während Haas die Regenpause nach dem schwer erkämpften Erfolg über Ginepri anscheinend gut getan hatte. Letztlich reichte es zum dritten Sieg im fünften Vergleich mit Safin.
Dessen Schwester Dinara schied zur selben Zeit aus. In ihrem ersten Grand-Slam-Viertelfinale gab es ein 2:6, 3:6 gegen die Weltranglisten-Erste Amélie Mauresmo. Die Französin trifft im Halbfinale auf die Russin Maria Scharapowa oder Tatiana Golovin.

Artikel vom 07.09.2006