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Führungskrise in London verschärft

Rücktrittsforderungen: Der Druck auf Premierminister Blair wächst


London (dpa). Die Führungskrise in der britischen Labour- Regierung hat sich gestern durch die Rücktritte von sieben Staatssekretären weiter verschärft. Sie quittierten ihren Dienst aus Protest gegen die Weigerung des politisch angeschlagenen Premierministers Tony Blair, einen klaren Plan für seinen Rückzug aus dem Amt vorzulegen.
Dieser hatte nach seinem dritten Wahlerfolg im Mai 2005 angekündigt, dass die laufende Legislaturperiode seine letzte als Premierminister sein wird. Er wies jedoch gestern alle Forderungen nach einem baldigen Rücktritt zurück. Stattdessen rief der seit mehr als neun Jahren amtierende Labour-Regierungschef die eigene Partei zu Geschlossenheit auf. Ansonsten laufe Labour Gefahr, in die Opposition zu geraten.
Alle sieben zurückgetretenen Staatsekretäre hatten einen Brief unterschrieben, in dem Blair zur Nennung eines Datums für seinen Rücktritt aufgefordert wurde.
Derweil hieß es in britischen Medien, Blair plane, zum 31. Mai 2007 zunächst das Amt des Parteichefs aufzugeben. In den Wochen danach sei die Entscheidung über einen Nachfolger als Premierminister vorgesehen. Die Zeitung »Sun« meldete, Blair wolle sein Amt als Regierungschef am 26. Juli 2007 aufgeben.

Artikel vom 07.09.2006