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»Beispielhafte Leistung
behinderter Sportler«

Möller-Stiftung unterstützt WM-Ereignis


Bielefeld (mm). Wenn am morgigen Donnerstag um 12.15 Uhr in der SchücoArena das Gruppenspiel um die Fußball-Weltmeisterschaft der Menschen mit Behinderung zwischen Deutschland und Russland angepfiffen wird, haben die Besucher bereits einen ereignisreichen Vormittag mit vielfältigen Attraktionen erlebt. Dass es diesen dem Ereignis angemessenen Rahmen gibt, ist der Stiftung Möllerstift zu verdanken. Mit einer Spende in Höhe von 30 000 Euro hat sich der Unternehmer Dr. Peter von Möller über die Familienstiftung für die gute Sache engagiert.
Die Stiftung wolle ein Zeichen setzen, sagt von Möller: »Die Sportler dokumentieren, zu welchen Leistungen behinderte Menschen in der Lage sind, beweisen in einem Mannschaftssport ihre Teamfähigkeit. Betreuer und Trainer tun hervorragende Arbeit.« Dies solle einer möglichst breiten Öffentlichkeit vermittelt werden. Zudem: »Die Leistung der Behinderten kann gutes Beispiel für alle anderen sein, dass sie oftmals mehr aus ihren Möglichkeiten machen können als sie glauben oder wollen.« Nicht zuletzt wolle die Stiftung ihren Respekt ausdrücken vor den Familien der Behinderten, die in der Betreuung Großes leisteten.
Die Stiftung Möllerstift ist von den Urvätern des traditionsreichen Bielefelder Unternehmens vor mehr als 125 Jahren gegründet worden. Ihr ist zum Beispiel das erste Brackweder Krankenhaus zu verdanken, aus dem später die Rosenhöhe hervorging. Peter von Möller, Senior der Möller-Group, hat die Stiftung vor wenigen Jahren wiederbelebt und fördert vor allem soziale Projekte. »Anschub, Pilot und Unterstützung«, nennt von Möller das Motto, nach dem die Stiftung arbeitet. Man wolle nicht einfach Geld verteilen, sondern stützend eingreifen, wenn sich in einem bestimmten Bereich schon Engagement gezeigt habe.
Dass Bielefeld Austragungsort eines WM-Spiels ist, freut den Unternehmer. Er ist davon überzeugt, dass von der Veranstaltung positive Signale ausgehen werden. Zwar trete man heute behinderten Menschen unbefangener entgegen als vor etlichen Jahren, dennoch müssten Berührungsängste erst überwunden werden. Von Möller nennt ein Beispiel: »Vor einigen Monaten haben vier behinderte junge Menschen in unserer Lehrwerkstatt ein Praktikum absolviert. Zu Beginn gab es noch eine gewisse Zurückhaltung gegenüber den 'Neuen'. Nach Abschluss des Praktikums sagte aber der Ausbildungsleiter: 'Die Behinderten haben Fröhlichkeit in den grauen Alltag gebracht.'«
Für sein Unternehmen sei soziales Engagement selbstverständlich, sagt Peter von Möller. Konkrete Hilfe »vor Ort« zeichne gerade Familienunternehmen aus. Vielleicht, meint er, könne die Unterstützung der WM-Veranstaltung durch die Stiftung Möllerstift auch Ansporn für andere sein, Projekte aktiv zu unterstützen. Sport

Artikel vom 06.09.2006