06.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Lebenslang
für Bogner

Urteil im Mordprozess


Herford (WB/lnw). Mord für eine neue Identität: Das Landgericht Lübeck hat gegen den Serienausbrecher Christian Bogner die Höchststrafe verhängt. Die Richter verurteilten den 50 Jahre alten gebürtigen Herforder gestern wegen Mordes zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung. Sein Verteidiger Achim Lüdeke kündigte nach der Urteilsverkündung Revision gegen das Urteil an.
Die Kammer sah es als erwiesen an, dass Bogner im Oktober 2004 den ihm fast wie ein Doppelgänger ähnlich sehenden Engelbert Danielsen aus Eutin (Kreis Ostholstein) getötet hat, um dessen Identität anzunehmen und unerkannt unterzutauchen.
Nach Überzeugung des Gerichts hat Bogner Danielsen gezielt als Opfer ausgewählt, weil dieser ihm sehr ähnelte und keine Familie hatte. Getarnt als Vermittler einer privaten Arbeitsagentur habe er sich das Vertrauen des erwerbslosen Gärtners erschlichen und ihn unmittelbar nach seiner Flucht aus dem Gefängnis Lübeck-Lauerhof in eine tödliche Falle gelockt, sagte der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung. Statt zum versprochenen Vorstellungsgespräch in Sindelfingen sei er mit Danielsen in ein Wäldchen bei Lübberstedt in der Lüneburger Heide gefahren und habe ihn getötet. Anschließend habe er alle Papiere seines Opfers vom Personalausweis bis zur Kranken-Versicherungskarte an sich genommen und habe die Leiche vergraben.

Artikel vom 06.09.2006