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Dr. Guido Sandler mit Frau Gertrud (li.) und Dr. Karin ZinkannFotos: Bernhard Pierel

Ein Abschied mit einer
sehr großen Gästeschar

»Liberales Netzwerk« will Rückkehr mit neuem Konzept


Bielefeld (bp). Es war das - vorerst - letzte Mal, dass das »Liberale Netzwerk« zu einem »großen politischen Salon« in die Ravensberger Spinnerei eingeladen hatte, das letzte Mal mit Alexandra Oetker als Gastgeberin. 840 Gäste bereiteten ihr und ihren Mitstreitern Florian Böllhoff und Bernhard von Schubert, die sich ebenfalls zurück ziehen, einen Abschied in großem Rahmen. Letzter Redner war gestern Abend Wolfgang Clement, ehemaliger NRW-Ministerpräsident und ehemaliger Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit. Clement versicherte, er habe »mit dem aktiven politischen Leben abgeschlossen«, sei jetzt aber »aufmerksamer Beobachter«. Überhaupt, so Clement, der jetzt in der freien Wirtschaft tätig ist: »Man gewinnt Abstand, wenn man draußen ist - die Rolle ist mir keineswegs unangenehm.« Er mahnte Deutschland, sich nicht an den Rand drängen zu lassen, sondern »mit Europa in die erste Reihe der Weltpolitik zurück zu kehren, denn: »Da gehört Deutschland hin.«
Alexandra Oetker betonte, der Terminvereinbarung mit Clement sei ein »zähes Ringen« voran gegangen: »Immerhin verzichtet er heute darauf, bei der Geburtstagsfeier einer seiner fünf Töchter dabei zu sein.« Besonders freute sie sich aber auch darüber, dass Karl-Heinz Däke, Präsident des Bundes der Steuerzahler und auch ein früherer »Liberales Netzwerk«-Redner es nach Bielefeld geschafft habe: »Er muss heute Abend noch zurück nach Berlin, ist extra gekommen.« Sie erinnerte sich daran, wie nervös sie bei der ersten Veranstaltung vor zehn Jahren gewesen sei: »Ich habe so schnell geredet, dass niemand auch nur ein Wort verstanden hat.« Zum Abschied überreichte Florian Böllhoff ihr einen »visuellen Blumenstrauß«, eine Film-CD mit Sequenzen aus allen Veranstaltungen. Er appellierte an die Zuhörer, den Gedanken des »Liberalen Netzwerkes«, dass Freiheit und Verantwortung zusammen gehörten, weiter »in die Gesellschaft hinein« zu tragen. Die Verantwortung solle in jüngere Hände gelegt werden. Böllhoff: »Im nächsten Jahr geht es weiter, wenn auch mit anderem Konzept.« Zu den Gästen gehörten unter anderem Oberbürgermeister Eberhard David und Ehefrau Gisela.Seite Wirtschaft

Artikel vom 06.09.2006