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Stachel noch herausgerissen

»Krokodiljäger« starb direkt nach der Rochen-Attacke

Sydney (dpa). Der australische »Krokodiljäger« Steve Irwin hat nach der Attacke eines Rochens den tödlichen Stachel noch aus seiner Brust gezogen.
Zahlreiche trauernde Fans legten Blumensträuße und -kränze am Tor des Zoos ab.

Das zeigen schockierende Filmaufnahmen von dem Unfall, die derzeit von der australischen Polizei ausgewertet werden. Sein Freund und Kollege John Stainton zeigte sich gestern erschüttert von dem Video: »Es ist hart, das zu sehen, weil man sehen kann, wie jemand stirbt.« Irwin sei direkt über dem Rochen gewesen, als dessen Stachel ihn traf. »Er zog in raus und in der nächsten Minute war er tot.«
Der 44 Jahre alte Fernseh-Tierexperte starb - wie berichtet - bei Dreharbeiten für eine Meeres-Dokumentation vor der australischen Nordostküste durch den Stich eines Stachelrochens ins Herz. »Er stand immer am Abgrund. Er ist immer bis zum Limit gegangen, aber ich habe gedacht er sei unverwundbar und ich glaube, er hat das auch gedacht«, sagte Stainton.
Australiens Premierminister John Howard würdigte Irwin als »ein großartiges australisches Vorbild«. Irwin sei in der Gesellschaft von wilden Tieren gestorben, die er so gerne gemocht habe.
Die in Amerika geborene Frau des Fernsehstars, Terri Irwin, und ihre beiden acht und zwei Jahre alten Kinder Bindi und Bob waren bei den Dreharbeiten nicht dabei, als der Unfall passierte. Stainton sagte, Terri bemühe sich, den Kindern den schmerzlichen Verlust zu erleichtern. »Sie macht sich sehr viele Gedanken, wie sie ihre Gefühle kontrollieren kann, um den Kindern zu helfen.«
Irwin war für seine Serie »Crocodile Hunter«, die im deutschen Fernsehen bei RTL II ausgestrahlt wurde, stets große Risiken eingegangen. Für negative Schlagzeilen sorgte er, als er vor zwei Jahren vor laufender Kamera ein vier Meter langes Krokodil mit der Hand fütterte, während er seinen erst einen Monat alten Sohn Bob auf dem Arm hielt. Wegen der scharfen öffentlichen Kritik zog sich Irwin in Australien zurück. »In meinem eigenen Land finden mich die Leute wohl ein bisschen peinlich.«
Weltweit hatte seine Serie früheren Angaben zufolge 500 Millionen Zuschauer. 1991 hatte er den Zoo seiner Eltern an der Sunshine Coast im Bundesstaat Queensland übernommen und zu einer Touristenattraktion gemacht.

Artikel vom 06.09.2006