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Gemeinsamkeit stärkt Wehren

Bielefelder Premiere: Zwei Löschabteilungen feiern Jubiläum zusammen

Von Jürgen Rahe (Text und Foto)
Dornberg (WB). Das hat es in der langen Geschichte der Bielefelder Freiwilligen Feuerwehren bislang noch nicht gegeben: Zwei Löschabteilungen dokumentieren in einer gemeinsamen Festschrift ihr Jubiläum. Während die Löschabteilung Großdornberg vor 125 Jahren gegründet wurde, können die benachbarten »Blauröcke« aus Hoberge-Uerentrup ihren 100. Geburtstag feiern.

Großdornbergs Löschabteilungsführer Hans-Werner Grimm (46) nennt den wichtigsten Grund für diese Art Premiere: »Es sind die knappen Kassen, die auch wir Feuerwehrleute längst zu spüren bekommen haben. Vor diesem Hintergrund ist es nur allzu verständlich, einen gemeinsamen Festakt zu starten.«
Der gemeinsame Festakt mit geladenen Gästen findet Samstag, 30. September, um 16 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum Babenhausen statt. Darüber hinaus bietet jede Löschabteilung eine weitere Attraktion - Veranstaltungen, zu denen die Bürger herzlich willkommen sind. So lädt die Löschabteilung Hoberge-Uerentrup am Samstag, 16. September, von 11 bis 15 Uhr in ihr Gerätehaus ein zu einem Tag der offenen Tür, und die Kameraden aus Großdornberg freuen sich schon jetzt, möglichst viele Gäste am 2. Oktober begrüßen zu können. An diesem Montagabend soll ein zünftiges Oktoberfest im Gerätehaus am Twellbachtal über die Bühne gehen. Brandinspektor Grimm: »Ein idealer Termin, können doch die Gäste in den ÝTag der Deutschen EinheitÜ hinein feiern.« Für echt bayerische Stimmungsmusik sowie Speis und Trank sei jedenfalls gesorgt.
Ein Blick in die liebevoll fertiggestellte Festschrift lohnt allemal, wird doch hier die gesamte Chronik beider Wehren aufgeführt. Besonders informativ: die jeweiligen Löschabteilungsführer und ihre Stellvertreter in all den Jahren sowie die Namen der derzeit aktiven Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen. Während die Löschabteilung Großdornberg zurzeit 28 Aktive in ihren Reihen hat, engagieren sich in Hoberge-Uerentrup 13 Aktive. Dieses stets unter dem Leitgedanken »Retten, Löschen, Bergen, Schützen«. Bielefelds Oberbürgermeister Eberhard David hatte erst am Sonntag beim Stadtfeuerwehrfest in Ubbedissen das ehrenamtliche Wirken der Bielefelder Blauröcke in höchsten Tönen gelobt und festgestellt: »Ihr beständiger Einsatz für die Sicherheit in Bielefeld war und ist gleichzeitig das Ruhekissen der Bielefelderinnen und Bielefelder.«
Frage an Hoberge-Uerentrups Löschabteilungsführer Heinz-Joachim Keienburg, welches Feuer er noch besonders in Erinnerung hat? Der 52-jährige Brandinspektor: »Das ist gar nicht so lange her. Pfingsten 2005 - da brannte bei uns im Ort ein historisches Bauernhaus.« Einer der größten Feuerwehreinsätze der Großdornberger Kameraden war 1967. Damals brannte der Hof Hermann Grothaus in voller Ausdehnung.
Gute Nachwuchsarbeit wird übrigens in der Jugendfeuerwehr Bielefeld-West/Hoberge geleistet. Feuerwehr-Jugendwart Sebastian Molteni (32): »Interessierte junge Leute sind nach wie vor bei uns herzlich willkommen.«
Zurück zu den Jubiläumsfeierlichenkeiten. Die Vorbereitungen seien getroffen, betonen unisono Grimm und Keienburg und danken insbesondere den Feuerwehrkameraden Sebastian Molteni, Rolf-Peter Geurink, Frank Großmann, Frank Meyer zu Westerhausen, Hans-Werner Ringstmeyer und Klaus Tubbesing für ihre Mithilfe.

Artikel vom 06.09.2006