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Der Neue kommt aus der Oberliga

Paderborn: Seitz folgt auf Luhukay

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). Es »funkte« sofort: Bereits nach dem ersten Gespräch wusste Präsident Wilfried Finke: »Roland Seitz passt zu einhundert Prozent in unser Profil.« Gestern wurde der 41-Jährige als neuer Cheftrainer des Zweitligisten SC Paderborn 07 vorgestellt.
Handschlag eine erfolgreiche Zusammenarbeit: Roland Seitz und Präsident Wilfried Finke.
Knapp vier Wochen nach dem Rücktritt von Jos Luhukay ist damit »das Bild wieder rund« (O-Ton Finke) und die Nachfolge aus einem zuletzt nur noch fünf Trainer umfassenden Kandidatenkreis geregelt. Verknüpft mit ganz großen Zielen. »Roland Seitz hat in unserem Gespräch eine erstklassige Vorstellung abgeliefert und den besten Eindruck hinterlassen. Er ist bereit, neue, mutige Wege zu gehen und wird die erfolgreiche Arbeit von Luhukay vielleicht noch toppen«, freute sich Finke bei der Präsentation. Beide Seiten streben in dieser Saison die obere Tabellenhälfte an.
Das ist eine ehrgeizige Planung, doch Seitz stellt sich optimistisch dieser großen Herausforderung: »Das ist eine Riesenchance für mich, die werde ich nutzen. Außerdem freue mich, eine intakte Mannschaft übernehmen zu können.«
Der Vertrag mit dem Ex-Bundesligaspieler (ein Einsatz für den MSV Duisburg) läuft zunächst bis zum Saisonende und verlängert sich bei Klassenerhalt automatisch um ein weiteres Jahr.
Zwei »Kenner der Szene« hatten Finke auf den Trainer des Oberligisten Eintracht Trier aufmerksam gemacht. Über einen Paderborner »Mittelsmann« hatte Seitz, so SCP-Boss Finke, dann sein Interesse an einem Engagement in Paderborn bekundet. Am Montagabend unterrichtete er die Trierer über seine Wechselabsichten: »Das war für die Herrschaften ein Schock«, berichtete Seitz, der erst am 1. Juli seine Arbeit bei dem Ex-Zweitligisten aufgenommen hatte. Gestern Vormittag einigten sich beide Seiten über eine vorzeitige Vertragsauflösung. Über die Höhe der Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart.
Den Abschied von seiner alten Mannschaft, die zurzeit Tabellenzweiter ist, vollzog der »Neue« ebenfalls gestern Vormittag: »Im Profifußball braucht man nicht über Gefühle zu sprechen, die gibt es nicht.«
Heute um 15 Uhr wird Seitz zum ersten Mal das Training leiten, ein neuer Co-Trainer wird ihm dabei noch nicht zu Seite stehen. Er habe zwar einen Kandidaten »im Auge«, aber noch sei keine Entscheidung gefallen.

Artikel vom 06.09.2006