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Zur Sache

Der Name Seitz ist bekannt. Allerdings weniger mit dem Vornamen Roland. Jochen Seitz trug die Trikots vom Hamburger SV, VfB Stuttgart, Schalke 04 und 1. FC Kaiserslautern, stieg mittlerweile aber bis in die Regionalliga ab. Für den Fußball-Lehrer Roland Seitz geht's dagegen von der Oberliga gleich zwei Klassen rauf. Ein Trainer auf der Überholspur.
Jung, unverbraucht, positive Ausstrahlung, moderner Fußball - dieses Anforderungsprofil entwarf Paderborns Präsident Wilfried Finke bereits vor knapp drei Wochen, deshalb überrascht die Wahl nicht. Ähnlich wie Jos Luhukay im Sommer 2005 ist Roland Seitz national noch keine Trainergröße. Doch wer einen Dorfverein wie den 1. FC Feucht bis zur Insolvenz in der dritthöchsten Liga hält, muss Qualitäten haben. Außerdem: Vor gut 15 Monaten erwies sich die Verpflichtung des ebenfalls unbekannten Holländers als absoluter Glücksfall.
Doch genau daran wird der neue Coach in den kommenden Monaten gemessen. Bester Aufsteiger, begeisternder Offensivfußball und das erste Jahr in der Bundesliga ohne einen Tag in Abstiegs-Angst beendet - die Lücke, die Luhukay hinterlässt, ist riesig.
Wer zwei Klassen überspringt, tritt kräftig aufs Gaspedal. Roland Seitz muss weiter aufs Tempo drücken und schnell die richtige Elf aus einem Kader filtern, den er selbst nicht zusammen gestellt hat. Das ist ein Nachteil, ein anderer ist die Zeit. Die Vorbereitung auf seinen ersten Spieltag beträgt keine sechs Wochen sondern nur zwölf Tage.
Matthias Reichstein

Artikel vom 06.09.2006