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NRW-Kliniken beklagen Strafzölle

Kramer und Windhorst kündigen Protest gegen Gesundheitsreform an


Bielefeld (WB). Die Kliniken in NRW befürchten im kommenden Jahr zusätzliche Kosten in Höhe von 800 Millionen Euro und die Ärtzekammer Westfalen-Lippe fürchtet um die flächendeckende Versorgung der Patienten.
Ursache sieht Johannes Kramer in den »massiven finanziellen Belastungen« durch die Gesundheitsreform. Auch die Tarifabschlüsse, die Erhöhung der Mehrwertsteuer sowie »weitere politisch gewollte Mehrkosten« schlügen kräftig zu Buche, sagte gestern der Bielefelder Präsident der Krankenhausgesellschaft NRW in Düsseldorf.
Der Summe der Belastungen für 456 Kliniken im Lande von einer Milliarde Euro stünden Entlastungen von 200 Millionen Euro gegenüber. »Die Wirklichkeit der Krankenhäuser wird von der Politik schlicht geleugnet«, sagte Kramer, der massive Proteste gegen die Gesundheitsreform ankündigte.
Auch Ärztekammer-Präsident Theodor Windhorst warnte davor die Krankenhausbudgets wie geplant zu kürzen. Die Abschläge von 2,5 Prozent je Haus nannte er »Strafzölle«. Hinzu kämen eine höhere Mehrwertsteuer und wegfallende Apotheken-Rabatte. Es werde künftig Verlagerungen von Leistungen in den ambulanten Bereich geben, sagte Windhorst, »die dort nicht aufgefangen werden können.«

Artikel vom 06.09.2006