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Elfer riskiert große Klappe
Den neuen Porsche Targa gibt's jetzt ausschließlich mit Allradantrieb
Seit zwölf Jahren eilt Porsche nun schon von einem Erfolgsergebnis zum nächsten. Allen Grund also für den Sportwagenhersteller, »die Klappe so richtig weit aufzureißen«. Das tun die Stuttgarter nun im wahrsten Sinne des Wortes mit dem neuen 911 Targa (kommt im November).
Wie schon sein 2001 eingeführter Vorgänger hat der Targa als einziges Elfer-Modell eine mächtige Heckklappe aus Glas. Sie schwingt bis zu einem Winkel von 60 Grad nach oben und erleichtert so das Beladen des Gepäckabteils, das Porsche mit »230 Litern hinter den Vordersitzen« angibt. Das meint, dass die Rücklehnen der ohnehin nur als Notsitze geeigneten hinteren Plätze umgeklappt sind.
Platz indessen ist nicht die Botschaft, die der Elfer-Targa mit seiner großen Klappe in die Welt hinausschreien will. Licht und Luft aber sind auf alle Fälle Targa-Argumente, die eine »dicke Lippe« rechtfertigen. Diese Variante des Elfers verfügt über eine insgesamt 1,54 Quadratmeter große Glasfläche am Autohimmel. Das eigentliche Dach - etwa einen halben Quadratmeter groß - schiebt sich auf Knopfdruck unter die Heckscheibe. Dann wird's auch schön luftig im lichtdurchfluteten Passagierabteil. Ein Hauch von Cabrio-Feeling.
Der Blick durch den Innenspiegel nach hinten allerdings ist deutlich eingeschränkt, wenn das Dach zurückgefahren wird. Grund dafür ist die Kassette, in der das integrierte Rollo Platz findet.
Eine neue Glastechnik ermöglicht, dass das Glasdach im Vergleich zum bisher im Targa eingesetzten Modul dünner und damit auch leichter geworden ist. 1,9 Kilo konnten eingespart werden. Und das »am Kopf« des Fahrzeugs. Damit konnte der Schwerpunkt noch einmal nach unten verlagert werden. Eine weiter erhöhte Wankstabilität ist die Folge. Der Wagen spurt noch besser um die Ecken.
Doch die eingesparten Pfunde am Dach sind nicht der einzige Unterschied zwischen neuem und altem Modell. Erstmals wird der Targa ausschließlich mit Allradantrieb angeboten. Das hat neben mehr Fahrdynamik und höherer Traktion auch ein optisches »Nachspiel«. Das Hinterteil ist nämlich um 82 Millimeter breiter als beim heckgetriebenen Vorgänger. So steht der mit einer Glaskuppel behütete Sportler ausgesprochen satt auf der Straße.
Satt auch der Sound der beiden Triebwerke, die für den 911 Targa 4 (91 843 Euro) und Targa 4 S (102 167 Euro/inklusive Steuer) angeboten werden.
Der 3,6 Liter Sechszylinder Boxer leistet 325 PS (239 kW) und beschleunigt den Targa 4 in 5,3 Sekunden von Null auf 100 (Spitze 280). Der 4 S spurtet mit seinem 3,8-Liter-Triebwerk mit 355 PS (261 kW) in 4,9 Sekunden bis zur 100-Marke (Spitze 288).
Werte, die beim Offenfahren zwar nicht ganz so entscheidend sind, im Vergleich zur Sportwagen-Konkurrenz aber durchaus auch eine große Klappe erlauben.
Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 16.09.2006