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»Einbrecher« dürfen auch mal üben

Tischler informieren in der Commerzbank über Sicherheitsvorkehrungen

Bielefeld (gge). Alle vier Minuten wird in Deutschland in eine Wohnung eingebrochen. Wie man sein Haus vor ungebetenen Gästen schützen kann, zeigt bis Donnerstag, 7. September, eine Sicherheits-Ausstellung der Tischlerinnung Bielefeld vor und im Foyer der Commerzbank am Jahnplatz.

»Ich habe nur 15 Sekunden gebraucht, um ein herkömmliches Fenster zu knacken«, erklärte Uwe Dobritzsch gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Und der Bankdirektor war sicher nicht geübt in diesem Metier, dafür aber sehr erschrocken darüber, wie einfach es Dieben gemacht wird, in fremde Wohnungen einzudringen, die nicht oder nur ungenügend gesichert sind.
Dabei ist es so einfach und gar nicht teuer, Vorsorge zu treffen. 50 Euro reichen mitunter schon aus, um Einbrechern das Leben zu erschweren. Statistiken der Kriminalpolizei zeigen, dass spezielle Sicherungen an Fenstern und Türen selbst auf Profis abschreckend wirken. »Wir kommen auch zu den Kunden heraus und beraten vor Ort am Objekt«, so Frank Wulfmeyer, Obermeister der Tischlerinnung Bielefeld.
Die Experten der Innung stehen auch heute und morgen noch von 9 bis 17 Uhr sowie Donnerstag von 9 bis 18 Uhr als Berater für alle Fragen rund um das Thema Einbruchschutz in der Commerzbank zur Verfügung. Die Kriminalpolizei Bielefeld mit dem Kommissariat Vorbeugung ist ebenfalls mit einem Info-Stand vor Ort.
Im Rahmen der Ausstellung lernen die Besucher unter anderem die gängigsten Einbruchmethoden und -werkzeuge kennen. Auch über populäre Irrtümer, die oftmals mehr schaden als nutzen, wollen Tischler und Kripo-Beamte aufklären. Viele Menschen glauben beispielsweise, dass eine Alarmanlage die Wohnung am sichersten vor Einbrecher schützt. Weit gefehlt. Auch kommen Diebe längst nicht nur nachts. Auch ist den Wenigsten bewusst, dass gekippte oder geöffnete Fenster auch tagsüber Einbrecher geradezu magnetisch anziehen.
Tischlermeister und Banker geben allen die Gelegenheit, sich in die Rolle des gemeinen Einbrechers zu versetzen, selbst einen Einbruchsversuch an einem herkömmlichen Fenster zu unternehmen Eine besondere Herausforderung stellt die »Fensterknackstation« dar, die mit einem mechanischen Einbruchsschutz ausgestattet ist.

Artikel vom 05.09.2006