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Drei Bieter kämpfen um Musikverlag

Bertelsmann-Auktion

Gütersloh/New York (dpa). Beim Milliardenpoker um den Verkauf des Bertelsmann-Musikverlags BMG Music Publishing sind nach Medienberichten noch mindestens drei Bieter im Rennen.

Nach Ablauf der Frist für Gebote ringen die Medienkonzern Viacom, Warner Music und der Vivendi-Ableger Universal Music Group am den Zuschlag bei der Auktion, schreibt das »Wall Street Journal« in seiner aktuellen Online-Ausgabe. Ein Bertelsmann-Sprecher wollte die Medienberichte nicht kommentieren.
Im Bieterverfahren um BMG Music Publishing habe sich Viacom mit der Apollo-Investorengruppe und Zelnick Media, dem Unternehmen des früheren BMG-Direktors Strauss Zelnick, zusammengeschlossen, berichtete das »Wall Street Journal« unter Berufung auf »eingeweihte Kreise«. Warner hat demzufolge zusammen mit Providence Equity, Bain Capital und Thomas H. Lee ein Angebot abgegeben. Universal Music steht ohne Unterstützer im Bieterprozess. Erwartet werden Angebote von mindestens 1,5 Milliarden Euro. Beobachter glauben, dass Bieter, die bereits einen Musikverlag betreiben, aus kartellrechtlichen Gründen nur zusammen mit einem Finanzinvestor zum Zuge kommen können.
Unklar sei noch, ob die Investoren von KKR und vom britischen Musikkonzern EMI vor Ablauf der Bieterfrist am vergangenen Donnerstag ein Angebot abgegeben haben. Citigroup und J.P. Morgan Chase, die den Verkaufsprozess leiten, wollen danach in der nächsten Woche entscheiden, welcher Bieter den Zuschlag erhält. Bertelsmann-Vorstandschef Gunter Thielen hatte mehrfach einen Termin Ende September als Datum für das Ende der Auktion genannt. Bertelsmann will den Musikverlag verkaufen, um mit den Einnahmen einen Aktienrückkauf im Wert von 4,5 Milliarden Euro mit zu finanzieren.

Artikel vom 05.09.2006