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Justiz soll durchgreifen

Gammelfleisch: Teilweise Entwarnung in NRW


München/Düsseldorf (dpa/WB). Der in Bayern aufgedeckte Gammelfleischskandal erfasst immer mehr Bundesländer und lässt den Ruf nach härteren Strafen lauter werden. Die Ermittlungen ergaben, dass der Münchner Großhändler in mindestens neun Länder Fleisch geliefert hat. Ob diese Lieferungen tatsächlich verdorben waren, steht noch nicht fest. Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) forderte ein härteres Durchgreifen der Justiz; Bauernpräsident Gerd Sonnleitner verlangte ein Berufsverbot für Betrüger. Die Verbraucherminister von Bund und Ländern kommen an diesem Donnerstag zu einer Sondersitzung zusammen.
In Niederbayern erhärtete sich gestern der Ekelfleisch-Verdacht gegen einen Betrieb in Metten bei Deggendorf. Dort waren 40 Tonnen Fleisch sichergestellt worden.
NRW-Verbraucherschutzminister Eckhard Uhlenberg gab gestern Abend teilweise Entwarnung. »Nach den bisherigen Ergebnissen der Kontrollen sieht es nicht so aus, dass Gammelfleisch aus Bayern an die Verbraucher in Nordrhein-Westfalen gelangt ist«, erklärte er. Nach Informationen dieser Zeitung wurde das Fleisch zwar nicht an Supermärkte, gleichwohl aber an Gaststätten und Imbissbuden geliefert. Die Ware kam nach Hagen, Oberhausen, Wuppertal, Bottrop und Düsseldorf. Bei einem Hagener Fleischimporteur wurden 91 Kartons mit Hähnchenbrustfilets sichergestellt. Die Kontrolleure stuften sie aber als unauffällig ein. Seite 4: Kommentar/Wirtschaft

Artikel vom 05.09.2006