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Junge Wilde führen und feiern. . .

Trotz Tabellenführung: Die Preußen heben nicht ab - und wenn, dann nur zum Kopfball, wie hier Christian Neumann, gestützt von Eugen Fritz. Foto: Boczek

Fußball-Bezirksliga unter der Lupe: Preußen Espelkamp Tabellenerster


Von Ingo Notz
Espelkamp (WB). »Eine schönere Ruhe gibt es doch gar nicht«, lacht Uwe Korejtek. Auch nach dem vierten Spieltag steht der Spielertrainer mit seinem FC Preußen Espelkamp als Aufsteiger auf Platz eins der Bezirksliga - nach einem »beeindruckenden Auswärtsspiel« beim Titelkandidaten VfL Mennighüffen.
»Ein stark aufspielendes Kollektiv« sei, so Uwe Korejtek, der Grundstock zu diesem überraschenden Erfolg gewesen. »Wir haben das Spiel bestimmt und über die Zweikämpfe gewonnen.« Im Kollektiv überzeugte der FCP schon zwei Tage vorher: »Freitag haben wir alles gegeben. Da haben wir bei Rose den Laden abgeschlossen.  . .!« Eugen Fritz hatte gut lachen - und feiern. Wenn selbst der BlaMa und der Titelmitfavorit Mennighüffen zusammen den FC Preußen nicht stoppen können - kein Wunder. Gefeiert wurde vorsichtshalber nur am Freitag, das dafür richtig - damit am Sonntag das schwere Match in Mennighüffen nicht unter dem Volksfest zu leiden hatte.
Die überharte Gangart der Mennighüffer toppt sogar noch die Auswärtrspartie in Herford. Erneuter Sonderfall - oder eine beunruhigende Tendenz? Schon nach vier Spieltagen scheint sich die Konkurrenz der spielerischen Klasse der Preußen mit harten, überharten Bandagen zu erwehren. Jüngste Leidtragende sind Willi Rpgalsky und Vitali Klunk. Der Mittelfeldmotor Rogalsky wurde einmal völlig frei mit einer klaren Notbremse gelegt - dafür gab es nur Gelb. »Das war eine glasklare Rote Karte, Willi war komplett durch und wurde umgehauen. Dafür gab es nur Gelb und einen Freistoß - »das verstehe ich nicht, das ist eine Frechheit«, verlangte Korejtek mehr Schutz für seine Spieler seitens des Referees. Gerade Rogalsky erwischte es immer wieder: »Willi wurde siebenmal rasiert«, schilderte Eugen Fritz die Angriffe jenseits sportlichen Fairness - Glück für den FCP, dass keine Verletzung dabei heraus kam. Schmerzhafter erwischte es Vitalij Klunk: Der Abwehrmann bekam bei einer Aktion einen »schönen Gruß« in die Rippen.
Kein Wunder, dass sich Korejtek hinterher über den »Unparteiischen« aufregte: »Der Schiedsrichter war der schlechteste Mann auf dem Platz - und der zwölfte Mann für den VfL. . .« Doch auch mit »Elf gegen Zwölf« reichte es für Preußen
Eugen Fritz sieht bei seinem Team nicht die Gefahr, dass der jungen Truppe der unerwartete Anfangserfolg in der Bezirksliga zu Kopf steigen könnte: »Wir spielen von Spiel zu Spiel. Das kann doch nächste Woche schon wieder alles vorbei sein.« Warum er sich so sicher ist, dass keiner abhebt? »Uwe kommt rein und haut auf den Tisch, dann ist das vorbei. . . Vom Titel träumt bei uns jedenfalls keiner!«

Artikel vom 05.09.2006