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Kreienbrock beste
Westfälin bei DM

Leichtathletik: DM im Siebenkampf in Wesel

Von Ingo Notz
Wesel/Rahden (WB). Vor einem Jahr hing ihre Karriere noch am seidenen Faden - bei den Deutschen Meisterschaften war sie nur Zuschauerin. Am Wochenende war Nadine Kreienbrock wieder richtig dabei. Als Aktive.

Bei den Deutschen Titelkämpfen im Siebenkampf in Wesel belegte die gerade 24 Jahre alt gewordene Rahdenerin Platz 13 mit der persönlichen Jahresbestleistung von 4534 Punkten - gleichzeitig ihre beste Platzierung im Damen-Mehrkampf auf nationaler Ebene. Nadine startete über die 100-Meter-Hürden zu verkrampft, verschenkte so drei, vier Zerhntel. Mit 15,75 Sekunden lag sie aber immer noch »im grünen Bereich«, meinte Trainer Günter Seidel. Der Knackpunkt folgte bereits in der zweiten Disziplin, dem Hochsprung. In ihrer Paradedisziplin enttäuschte Kreienbrock mit nur 1,54m und fiel auf Rang 18 zurück. Ungünstig: Ihre Trainer Günter Seidel und Carsten Hormann hatten keinen Sichtkontakt zur Sprunganlage, konnten so nicht mit Tipps zum Anlauf und Absprung helfend eingreifen. Im Kugelstoßen hatte sich Nadine mit guten 10,98m aber wieder berappelt. Mut machte der Abschluss des ersten Tages: Über 200m gewann die Rahdenerin ihren Lauf in ebenfalls überzeugenden 26,75s. Nach den ersten vier Diszplinen übernachtete die 24-Jährige damit mit 2738 Punkten auf Platz 15 von 22 Starterinnen - 69 Punkte hinter ihrem Fahrplan zurück. Der Blackout vom Hochsprung. . .
Das wollte Nadine am zweiten Tag wieder gut machen. Im Weitsprung legte sie einen Traumsprung hin - sprang aber zu früh ab, verschenkte den Balken - und verpasste mit 5,31m nur um fünf Zentimeter ihre Bestleistung. Bei Regen und Windböen reichte es mit dem Speer nur zu 34,91m, womit sie auf Rang elf lag. Im 800m-Lauf blieb Nadine in 2:40,61 nur um eine halbe Sekunde über ihrer Bestzeit. Am Ende fehlten ihr so sieben Punkte oder 0,9 Sekunden zu Platz zwölf und knapp 100 Punkte zur Bestleistung, aber mit DM-Platz 13 war sie beste Westfälin. »Deutsche Westfalenmeisterin« - auch ein netter »Titel« zum Abschluss der Sommersaison. . .

Artikel vom 05.09.2006