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Härteres Vorgehen gegen Flüchtlinge

Spanische Regierung will den Ansturm illegaler Immigranten stoppen


Madrid (dpa). Angesichts des Rekordzustroms afrikanischer Bootsflüchtlinge auf die Kanarischen Inseln hat die spanische Regierung ein härteres Vorgehen angekündigt. Madrid werde nicht dulden, dass der Ansturm illegaler Immigranten weiter anhalte und die Ursprungsländer die ausgehandelten Rückführungsabkommen weiter ignorierten, warnte Vizeregierungschefin María Teresa Fernández de la Vega gestern. »Wir werden hart durchgreifen.«
Am Samstag und Sonntag waren mehr als 1400 Afrikaner in Holzbooten auf den Kanaren gelandet, so viele wie nie zuvor an einem einzigen Wochenende. Gestern erreichten mehr als 200 Bootsflüchtlinge Spaniens Küsten.
»Jeder illegale Zuwanderer muss wissen, dass er früher oder später abgeschoben wird«, sagte Fernández de la Vega auf einem Treffen spanischer Botschafter. Sie rief die Diplomaten auf, sich in den Ländern Afrikas stärker für die Rücknahme von Immigranten einzusetzen. Das Problem sei aber ohne größere Unterstützung seitens der EU nicht zu lösen, beklagte die Vizeregierungschefin. Wenn diese Krise nicht bewältigt werden könne, sei dies eine Niederlage eines geeinten Europas. Sie kündigte an, Spanien werde seine Grenzkontrollen verschärfen.

Artikel vom 05.09.2006