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Das Reethus ist für alle da

6,2 Millionen Euro Umbaukosten veranschlagt - Multifunktional

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Rheda-Wiedenbrücks Stadthalle, das Reethus, wird möglicherweise für 6,2 Millionen Euro grundlegend saniert und umgebaut. Entsprechende Überlegungen hat der Aufsichtsrat der Flora Westfalica angestellt, da ohnehin jetzt umfangreiche Renovierungen fällig werden. Das Gebäude soll eine multifunktionale Stadthalle und »noch mehr als bisher ein offenes Haus für die Bürgerschaft der Stadt und der Region und insbesondere für die heimischen Vereine werden«, betonte Burkhard Schlüter, Geschäftsführer der Flora Westfalica.

Theoretisch könne bereits Ende 2007, so Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe, das neue Reethus genutzt werden. Die vorläufigen Pläne hat der Architekt Frank Hurlbrink ausgearbeitet, die inhaltliche Konzeption stammt von Burkhard Schlüter. Der Geschäftsführer sprach von 12 400 Besuchern an allen Veranstaltungsorten 2005. An 200 Tagen pro Jahr sei die Stadthalle durch Veranstaltungen belegt.
Auffälligste Änderung: Das Haus - in seiner Substanz eine Fahrzeughalle, die zur Landesgartenschau 1988 ausgebaut worden war - wird an der östlichen Längsseite erweitert. Hier bekommt die (größere) Bühne ihren Platz, im Halbrund werden die nach hinten ansteigenden und höhenverstellbaren Zuschauerreihen angeordnet. Eine Hubbühne soll die Sichtverhältnisse für die Zuschauer erheblich verbessern. Damit kämen die Kulturfreunde künftig auch in den Genuss von Musik- und Tanztheater insbesondere Operetten- und Musicalaufführungen. Eine anspruchsvolle Licht- und Tonanlage ist natürlich auch Teil der Neuplanungen.
Mit dem neuen Reethus wären die Theater- und Meisterkonzertspielstätten im Einstein- und dem Ratsgymnasium passee. Auch hier fehle es an baulichen und technischen Voraussetzungen, um einen ordnungsgemäßen und attraktiven Theater- und Konzertbetrieb für die Zukunft sicherzustellen, heißt es (allein in das Reethus müssten, um es in seiner jetzigen Funktion zu erhalten, in den kommenden Jahren eine Million Euro investiert werden). Das neu gestaltete Reethus sei also Stadthalle, Theater und Konzerthaus in einem.
Damit auch alle Vereine der Stadt in den Genuss des neuen Reethus kommen, soll eine nach den finanziellen Möglichkeiten gestaffelte Liste der Raummieten entworfen werden. Jostkleigrewe: »Es wird eine Stadthalle für alle Menschen, kein Kulturtempel«. Noch mehr als die bislang 650 Plätze soll die Stadthalle nicht bekommen. Dafür wird das Besucherfoyer erweitert - eine »dringend notwendige« Maßnahme.
In den 6,2 Millionen Euro Gesamtkosten seien auch die rund eine Million Euro Erhaltungskosten für die bestehende Substanz enthalten, erklärte Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe. Die Finanzierung müsse man im Rahmen der Haushalte 2007 und 2008 noch sehr genau betrachten - was auch für die Folgekosten gelte. Denkbar sei, die Maßnahme von einem Investor abwickeln zu lassen und anschließend die Stadthalle anzumieten. Mit den Reethus-Planungen befasste sich gestern Abend auch der Haupt- und Finanzausschuss. Bericht folgt.

Artikel vom 05.09.2006