Bielefelder Puppenspiele luden zum Tag der offenen Tür
Bielefeld (sas). Einmal selbst den Vorhang aufzuziehen, damit das Spiel auf der Puppenbühne beginnen kann - das ist schon etwas Tolles. Philipp nutzte die Gelegenheit: Am Samstag durfte er einmal den Vorhang öffnen, nachdem Katharina am Mischpult das Geschehen ins rechte Licht gerückt hatte. Zehn Jahre wirken die »Dagmar Selje Puppenspiele« und die »Niekamp Theater Company« gemeinsam in der Ravensberger Straße, mit einem Tag der offenen Tür wurde der Geburtstag im frisch renovierten Theater gefeiert. Dazu gehörte nicht nur, dass die großen und kleinen Besucher bei Führungen einen Blick hinter die Kulissen werfen konnten: Es bestand auch die Gelegenheit, selbst eine Puppe zu basteln. Und so verließen jede Menge kleiner Gespenster das Puppentheater. »Ich habe bewusst eine einfache Figur gewählt, damit auch die Kleinsten etwas machen können«, erklärte Dagmar Selje. Aus Stoffresten und Wollknäueln bastelten denn auch Sarah und Johannes ihre Gespenster. »Auf dem Kopfkissen«, verriet Sarah, solle ihr noch namenloses Gespenst künftig die Tage fristen und sie nachts vor bösen Träumen beschützen. Wie so eine »richtige« Handpuppe oder Marionette bewegt wird, hat dann Thomas Niekamp bei einer Führung demonstriert. »Das Tapfere Schneiderlein« sollten Franziska und Philipp zum Leben erwecken - und erfuhren dabei, dass so ein Puppenkopf ganz schön schwer sein kann und schon mal haltlos nach vorne knickt. Und die Marionette Frau Wutz, ein rosafarbenes Schweinchen mit weißer Schürze und Staubtuch, ist längst nicht so leicht zu bewegen, wie es aussieht. Finn und Leslie probieren es. So gekonnt wie Niekamp, der Wutz putzen und mit dem Schwänzchen wackeln lässt, gelingt es ihnen aber nicht. »Puppenspielerei ist anstrengend«, gesteht der Könner denn auch. Und verriet, wie kleine Puppenspieler sich hinter der Bühne großmachen wie die langen Spieler: mit Schuhen, die eine mindestens zehn Zentimeter hohe Kork-Plateausohle haben.
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