04.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sextett teilt sich
Jackpot-Million

Powell sprintet 9,86 Sekunden

Berlin (dpa). Fünf Leichtathleten haben ihren Siegeszug bei der Golden League fortgesetzt, ein Sextett partizipiert am erstmals geteilten Doppel-Jackpot von einer Million Dollar.

Das Trio mit 100-m-Weltrekordler Asafa Powell (Jamaika), Olympiasieger und Weltmeister Jeremy Wariner sowie der WM-Zweiten Sanya Richards (beide USA) triumphierte gestern auch beim 65. Internationalen Stadionfest (ISTAF) in Berlin und kassierte als Sechsfach-Sieger je 249 999 Dollar. Weltrekordler Kenenisa Bekele (Äthiopien) über 5000 Meter, Weitspringer Irving Saladino (Panama) und die erstmals geschlagene 5000-Meter-Weltmeisterin Tirunesh Dibaba (Äthiopien) sind nach fünf Siegen um 83 333 Dollar reicher.
Bei der Finalstation des Leichtathletik-Grand-Slam im Olympiastadion, 2009 WM-Schauplatz, konnten sich auch deutsche Athleten gut in Szene setzten. Speerwerferin Steffi Nerius (Leverkusen/64,22 m) verlor vor 48 112 Zuschauern die EM-Revanche gegen die Tschechin Barbora Spotakova nur um acht Zentimeter. Die Europameisterin tankte aber Selbstvertrauen für das Weltfinale kommendes Wochenende in Stuttgart sowie ihren Einsatz in der Europa- Auswahl beim Weltcup in Athen (16./17. September).
Im Mittelpunkt standen die mit Spannung erwarteten Auftritte der sechs Jackpot-Anwärter: Als erster musste Olympiasieger und Weltmeister Kenenisa Bekele ran, der zum Auftakt in Oslo verloren hatte und nun seinen fünften Coup hintereinander in 12:57,74 Minuten landete. »Das war ein leichter Sieg, keiner konnte mir folgen - nicht einmal die Tempomacher«, sagte der große Favorit, der die Prämie Obdachlosen und für Kinderprojekte spenden will. Saladino sicherte sich mit 8,35 Metern ebenfalls einen Anteil aus dem Jackpot der Fünffach-Sieger.
Vom Spitzenquartett, das bereits in Oslo, Paris, Rom, Zürich und Brüssel gewonnen hatte, gab sich auch in Berlin keiner eine Blöße. Der 23-jährige Asafa Powell war in starken 9,86 Sekunden trotz leichten Gegenwinds einmal mehr ein Klasse für sich und bleibt das Maß aller Dinge. Bei allen sechs Meetings unterbot er die 10- Sekunden-Grenze und hatte in Zürich mit 9,77 Sekunden seinen Weltrekord aus dem Vorjahr in dieser Saison zum zweiten Mal eingestellt. In Berlin hat er das Dutzend voll gemacht: Zum zwölften Mal blieb er unter zehn Sekunden und unterstrich damit seine derzeitige Ausnahmestellung.
Wariner blieb in 44,26 zwar nicht wie versprochen unter der 44-Sekunden-Grenze, ist aber in dieser Saison weiter ungeschlagen: Kein Viertelmeiler war in diesem Jahr schneller als der der US-Boy (43,62 Sekunden). Die 21-jährige Richards behauptete sich in 49,81 Sekunden.
Für die herausragende Leistung hatte zum Auftakt über 100 Meter die Jamaikanerin Sherone Simpson in starken 10,92 Sekunden gesorgt. Kugelstoß-Europameister Ralf Bartels (Neubrandenburg) wurde mit 20,50 m Dritter.

Artikel vom 04.09.2006