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Die Kinder so
akzeptieren,
wie sie sind

Werner Meyer-Suek neuer Schulleiter

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Foto)
Brackwede (WB). Die Lebensqualität in Ostwestfalen-Lippe hat er schätzen gelernt, und auch seinen Traumjob hat Werner Meyer-Suek (55) hier gefunden. Seit Beginn des neuen Schuljahres ist er Leiter der Ganztagsförderschule am Lönkert in Brackwede - als Nachfolger von Dr. Paolo Picciolo, der Ende Juni in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Zwar ist er offiziell in seiner Funktion als neuer Schulleiter bestätigt, »doch die Übergabe der Urkunde kann bis zu 18 Monate dauern. Stadt und Land müssen schließlich sparen«. Werner Meyer-Suek, der 1980 nach Brackwede kam, kennt die Schule aus dem »Eff-Eff«, schließlich ist er seit 1995 dort Konrektor gewesen. »Ich bin mit dieser Schule aufgewachsen«, sagt der gebürtige Gronauer, der in Köln sein Lehramtsstudium abschloss und sich schon als Lehramtsanwärter für einen Wechsel nach Brackwede einsetzte. »Den habe ich bis heute nicht bereut«, sagt der Vater von zwei Söhnen, der in Schloß Holte-Stukenbrock zuhause ist.
Zwar spricht Werner Meyer-Suek von einer anderen Qualität der Arbeit, verglichen mit Regelschulen. »Doch wir müssen die Kinder zunächst so akzeptieren, wie sie sind.« Die Ganztagsförderschule am Lönkert sei ein Angebot für Kinder im Grundschulalter mit durchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten, die Hilfe in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung benötigten. »Ohne diese Förderung sind sie den Anforderungen einer allgemeinen Regelschule nicht gewachsen.«
Als einen »sicheren Ort zum Leben und Lernen« möchte Werner Meyer-Suek »seine« Schule verstanden wissen. Die Ganztagsförderschule betreut zurzeit etwa 60 Kinder, von denen der größere Teil nach dem vierten Schuljahr auf eine weiterführende Schule wechselt.
Die Arbeit mit den Eltern sei sozusagen das »zweite Standbein«. »Die Eltern müssen erkennen, was ihr Kind braucht. Die hier erfahrenen Stützungsmaßnahmen sind entscheidend für die weitere Entwicklung.«
Neben den Lernbereichen der Grundschule bietet die Schule am Lönkert zusätzliche Förder- und Therapieangebote, die sich am Bedarf jedes Kindes orientieren: Werken, Erlebnispädagogik, Kochen, Schwimmen, therapeutisches Reiten oder Psychomotorik seien ebenso entscheidend wie gemeinsame, geregelte Mahlzeiten. Werner Meyer-Suek: »Unser Ziel ist es, soziales Lernen zu stärken, wobei ein Schwerpunkt auf Kontinuität liegt.« Die bekommt der neue Schulleiter auch durch das Kollegium, allesamt erfahrene Pädagogen. »Wir wollen nach außen hin ein einheitliches Bild bieten.«

Artikel vom 02.09.2006