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Einkaufende
Patienten
heiß begehrt

Praxen fördern Umsatz

Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). »Minipreis«-Chef Friedrich Klingenthal setzt auf »einkaufende Patienten«. Deshalb sieht er Arztpraxen in seinen Einkaufszentren gern.

»Davon versprechen wir uns eine Belebung«, sagte Klingenthal bei der Einweihung des »Minipreis-Center« in Verl (Kreis Gütersloh). Gleich drei Praxen (Zahnmedizin, Gynäkologie, Kinder- und Allgemeinmedizin) und eine Apotheke sind mit dem Supermarkt verbunden. Nicht nur Klingenthal weiß, dass Arztpraxen den Umsatz der Geschäftsleute beflügeln. Die Verbindung aus Medizin und Moneten sei »sehr gut und frequenzfördernd«, betont der Hauptgeschäftsführer des heimischen Einzelhandelsverbandes, Stefan Genth, und nennt ein Beispiel: »Die Mutter geht einkaufen, während bei ihrem Sohn die Zahnspange angepasst wird.«
In Steinhagen habe sich an der Bahnhofstraße aus einer Apotheke und einem Edeka-Markt ein Einkaufs- und Facharztzentrum gebildet, sagte Genth. Auch Banken in direkter Nähe erhöhten die Kundenzahl der Geschäfte. Sogar Wochenmärkte vertrügen sich mit Supermärkten, weil sie das Angebot ergänzen. Das »Minipreis-Center« mitten im Verler Ortszentrum sieht er als Musterbeispiel für den Trend weg von der grünen Wiese. »Mit unserem regionalen Einzelhandelskonzept wollen wir die Nahversorgung im Zentrum stärken«, betont Genth. In Oerlinghausen sei direkt beim Rathaus ein Jibi-Markt gebaut worden. Flächen gebe es genügend, weil zum Beispiel die alten Postämter leer stünden.

Artikel vom 01.09.2006