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Kunsthalle will Café notfalls räumen lassen

Pächter möchte Geschäft fortsetzen


Von Sabine Schulze
Bielefeld (WB). Der Betreiber des Cafés in der Kunsthalle, Bernd Schäfer, will der fristlosen Kündigung, die zum 31. August ausgesprochen war, nicht nachkommen. Sollte er bei seiner Haltung bleiben, erwägt die Kunsthalle eine Räumungsklage.
Wie das WESTFALEN-BLATT berichtet, schwelt der Streit zwischen Schäfer und der Kunsthalle schon länger. Ein persönlicher »Krieg« sei das nicht, betont Kunsthallen-Chef Kellein. Ebenso gehe es nicht um Kleinlichkeiten oder um eine einzige Wasserentnahme. »Eine fristlose Kündigung in einer öffentlichen Einrichtung wird erst bei einem äußerst triftigen Grund ausgesprochen«, sagt Kellein in einer Stellungnahme.
Über viele Jahre, »wieder und wieder und ohne Rücksicht auf schriftliche Abmahnungen« sei von Seiten Schäfers gegen den Pachtvertrag mit dem Museum verstoßen worden, klagt Kellein. Irgendwann werde dadurch ein Punkt erreicht, an dem ein Vermieter beginne sich zu wehren, zumal zahlreiche Gespräche und Einigungsversuche erfolglos geblieben seien. Weder das Kunsthallenpersonal, noch der Aufsichtsrat, noch der Immobilienservicebetrieb der Stadt hätten die Verstöße länger tolerieren können.
»Definitiv« soll das Pachtverhältnis mit Bernd Schäfer beendet werden. Wenn er der fristlosen Kündigung nicht nachkomme, so Kellein, bleibe als nächster Schritt die Räumungsklage. Diesen Weg ist die Kunsthalle gewillt zu beschreiten - obgleich der Pachtvertrag Schäfers ohnehin Ende 2007 auslaufen würde.
Schäfer seinerseits betont, an einer Einigung interessiert zu sein, er sieht das Tischtuch noch nicht zerschnitten. »Ich mache weiter, was anderes bleibt mir auch nicht übrig.« Im Zweifelsfall will er es auf einen juristischen Schlagabtausch ankommen lassen.

Artikel vom 01.09.2006