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Eindeutig Zweideutiges

Zweite Ausstellung »artcore« in der alten Lederfabrik


Halle (kg). Das Sujet ist für eine Kleinstadt sicher gewagt, bei der Umsetzung verzichteten Künstler und Ausstellungsmacher nicht auf einen anspielungsreichen Witz: Nur im kleinen Rahmen - wenn auch zum Teil mit großformatigen Bildern - ist am Wochenende die zweite »artcore« in der alten Lederfabrik in Halle über die Bühne gegangen.
Vor allem die Schmiede von Christoph Kasper diente als Ausstellungsraum. Einem mit durchaus morbidem Charme. Der »Hausherr« präsentierte beispielsweise ein kunstvoll geschmiedetes und auf ganz wenige Linien reduziertes Paar beim Akt (die Fortführung der Skulptur »Zuneigung«). Maler Wolfgang Meluhn zeigte Füße in glänzend blutroten Pumps - die Accessoires des Eros - mit Acryl und Öl und Bootslack in Szene gesetzt. Wie im vergangenen Jahr schon einmal wurden viele Möglichkeiten genutzt, um erotische Akzente in der Kunst zu setzen.
Die Künstler zeigten Fotografien, Bilder und Skulpturen abstrahiert oder eindeutig zweideutig, mal witzig, mal frivol. Nicht einmal ein »heißer Ofen« im wahrsten Sinne des Wortes fehlte. Gegenstück zu dem übermannsgroßen Modell des Ofenbauer Frank Uffmann waren winzige Blechfigürchen.
Großes Interesse fanden übrigens auch wieder die Bilder von Christoph Stieghorst. Der Gastkünstler aus Bielefeld zeigte seine üppigen Frauengestalten in der Produzentengalerie.

Artikel vom 05.09.2006