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Beim Gärtnern kulturelle Grenzen überwinden

An der Beckhausstraße in Schildesche entsteht eine internationale Grünfläche


Schildesche (WB). »Hier soll eine neue Kultur des Zusammenlebens wachsen«, sagt Dörte Kanzler, und zeigt begeistert auf das überwucherte Grundstück an der Beckhausstraße. Bald schon soll es hier ganz anders aussehen: In einem internationalen Garten sollen Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern gemeinsam das Land bewirtschaften und dabei kulturelle und soziale Grenzen überwinden.
Dörte Kanzler, die gemeinsam mit Annedore Hof dieses Projekt ins Leben gerufen hat, ist glücklich, nach längerer Suche endlich das passende Grundstück gefunden zu haben. Der Ev. Gemeindedienst im Ev. Johanneswerk hat den beiden engagierten Frauen das Grundstück verpachtet und wird deren Arbeit unterstützen. Kanzler ist sich sicher, dass das Projekt funktionieren wird, denn die Idee des internationalen Gartens, die ursprünglich aus Göttingen kommt, ist bereits in anderen Städten Deutschlands umgesetzt worden und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Einzelpersonen oder Familien wird ein etwa 40 Quadratmeter großes Grundstück zur Verfügung gestellt, das sie urbar machen und auf dem sie dann Gemüse und andere Pflanzen aus ihrem Herkunftsland anbauen können. Das Gemüse ist einerseits für den Eigenbedarf gedacht, andererseits für gemeinsames Kochen. Inmitten des Grundstücks wird es einen Gemeinschaftstreff geben, wo sich die Teilnehmer treffen, Kontakte knüpfen, ins Gespräch kommen und sich gegenseitig unterstützen.
»Wir suchen Teilnehmende mit Migrationshintergrund, gerne Familien, aber auch Alleinstehende und Ältere«, sagt Christian Bakemeier, Abteilungsleiter Integrative Hilfen im Ev. Gemeindedienst. »Arbeitslosen oder Sozialhilfeempfängern kann die Arbeit im Garten helfen, ihren Tag sinnvoll zu gestalten, soziale Kontakte zu knüpfen und die deutsche Sprache zu lernen. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Integration«, so Bakemeier.
Interessierte können sich melden bei Dörte Kanzler (Tel. 0521.152 290) oder Annedore Hof (Tel. 0521-61 547) beziehungsweise per E-Mail: ikahba@ t-online.de. Neben der Pacht sollen die Teilnehmer sich an den Kosten für die Gartenmaterialien beteiligen.

Artikel vom 31.08.2006