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»Würde am liebsten jetzt
noch zur Arbeit gehen«

Hedwig Schmidt feiert Freitag ihren 100. Geburtstag

Stieghorst (jr). Am morgigen Freitag gibt es im Alten- und Pflegeheim »Wohnstift Salzburg« etwas zu feiern. So kann die noch sehr vitale Hedwig Schmidt mit Gästen auf ihren 100. Geburtstag anstoßen. »Das werde ich mit einem Gläschen Pikkolo auch tun«, verrät die Jubilarin.

»Wir planen am Vormittag einen Empfang«, sagt Uwe Standera, Öffentlichkeitsreferent im Wohnstift Salzburg, »und erwarten dort nicht nur einen Vertreter der Stadt Bielefeld, sondern natürlich auch die Angehörigen von Hedwig Schmidt.«
Die rüstige Seniorin freut sich jedenfalls auf die Feier, denn sie ist immer schon ein sehr geselliger Typ gewesen. Zu ihrem Familienkreis gehören die Tochter Edeltrud (62) sowie vier Enkel und drei Urenkelkinder. Ihr Ehemann, der Tischler von Beruf war, ist viel zu früh gestorben - als Soldat überlebte er den Krieg nicht.
Hedwig Schmidt, die noch vor drei Jahren ihren eigenen Haushalt versorgte, fühlt sich in Bielefeld, ihrer zweiten Heimat, sehr wohl. Und auch im Wohnstift Salzburg wurde schnell bemerkt, dass die gebürtige Oberschlesierin das Herz stets auf dem rechten Fleck hat. »Mir geht es gut«, sagt Hedwig Schmidt, »ich würde auch heute noch am liebsten zur Arbeit gehen.«
Die Arbeit ist das richtige Stichwort, hat Hedwig Schmidt doch ein Leben lang immer etwas zu tun gehabt. Ob als Putzhilfe, in der Gärtnerei und Landwirtschaft oder daheim zu Haus - Langeweile hat die Naturliebhaberin eigentlich nie gehabt. Aber jetzt genießt sie dann doch den Ruhestand und lässt von ihrem Zimmer aus gern den Blick über Stieghorst auf Bielefeld schweifen. Wie alt sie denn werden möchte, ist Hedwig Schmidt gerade in jüngster Zeit schon häufiger gefragt worden. Die Seniorin schmunzelt und meint dann spontan: »In meinem hohen Alter zählt doch jedes Jahr. Einen Riesenrespekt habe ich da vor meiner Zimmernachbarin Helene Heidbrede. Die ist schon sage und schreibe 109 Jahre alt.« Natürlich wolle sie das auch schaffen, bekräftigt Hedwig Schmidt, »aber dies alles liegt in Gottes Hand.«

Artikel vom 31.08.2006