01.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Hastiger Haas eilt
in Runde zwei

Schüttlers schwarze Serie hält an

New York (dpa). Auftakt nach Maß für Thomas Haas: Der Wahl-Amerikaner benötigte bei seinen 10. US Open nur 89 Minuten, um in die zweite Runde einzuziehen.

Nach dem 6:2, 6:4, 6:0 über US- Außenseiter Alex Kuznetsov geht der Hamburger heute auch gegen den Niederländer Raemon Sluiter als Favorit auf den Platz. »Er ist nicht gerade bekannt, aber gefährlich«, sagte Haas über den 89. der Weltrangliste, der sowohl Vor- als auch Rückhand beidhändig spielt.
Nachdem schon Florian Mayer sein Auftaktmatch gewonnen hatte, vergab Philipp Kohlschreiber diese Chance. Der an der Leiste lädierte Bamberger unterlag US-Talent Sam Querrey 3:6, 4:6, 4:6. Der 174. der Weltrangliste aus dem kalifornischen Thousand Oaks war dank einer Wildcard in das Turnier gekommen.
Rainer Schüttler beendet die Saison dagegen erstmals ohne einen einzigen Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Seit 1999 hat der Korbacher an jedem der vier wichtigsten Veranstaltungen des Jahres teilgenommen. Doch so schlecht wie diesmal war seine Saisonbilanz noch nie. Der 30-Jährige, der 2003 bei den Australian Open noch das Finale erreicht hatte, verlor 4:6, 7:6 (7:5), 3:6, 3:6 gegen den Franzosen Nicolas Mahut. In der Weltrangliste wird der Hesse, dessen einstiges Können sporadisch aufblitzt, nur noch auf Position 78 geführt.
Trotz der Niederlagen war Daviscup-Teamchef Patrik Kühnen nicht unzufrieden. »Wir hatten wieder neun Spieler im Hauptfeld. Es ist Bewegung drin«, sagte der Bundestrainer, der aber anschließend das Aus von Björn Phau erlebte: Der Darmstädter hatte beim 3:6, 0:6, 2:6 gegen Xavier Malisse aus Belgien keine Chance.
Haas war dagegen zufrieden und hatte den kleinen Ärger vom Ende des zweiten Satzes schon vergessen. Der in Kiew geborene Kuznetsov schenkte dem Hamburger nach verpassten Chancen letztlich das Break zum 5:4. Danach gab Haas kein Spiel mehr ab und zeigte sich erleichtert, endlich in das Turnier gestartet zu sein: »Das war zäh. Ich habe seit fast acht Tagen auf mein erstes Match gewartet.«
Trotz des Respektes vor seinem nächsten Gegner Raemon Sluiter traut sich Haas auf Grund der günstigen Auslosung einiges zu. In der dritten Runde könnte er Revanche für das letztjährige Aus gegen den Amerikaner Robby Ginepri üben. Der Argentinier David Nalbandian könnte nach seinem Sieg über den Stuttgarter Michael Berrer im Achtelfinale warten, muss sich aber zunächst mit Marat Safin aus Russland messen. »Dass die Auslosung so ist, spricht dafür, dass ich in diesem Jahr gut gespielt habe«, sagte der an Nummer 14 gesetzte Haas.
Die Favoriten gaben sich keine Blöße. Andy Roddick zog an seinem 24. Geburtstag in Runde drei ein. Der US-Open-Sieger von 2003 gewann 6:3, 7:6 (7:3), 6:3 gegen den Dänen Kristian Pless. Der an Nummer zwei gesetzte Rafael Nadal siegte 6:4, 4:6, 6:4, 6:2 gegen den Peruaner Luis Horna. Die frühere Wimbledon-Siegerin Maria Scharapowa aus Russland ließ der Niederländerin Michaella Krajicek mit 6:3, 6:0 keine Chance.
Anna-Lena Grönefeld und ihr Trainer Rafael Font de Mora gehen getrennte Wege. Wie das Management der Nordhornerin mitteilte, habe man sich nach dem Erstrunden-Aus darauf verständigt, die Zusammenarbeit nach drei Jahren zu beenden. Die 21-Jährige trainierte seit 2003 mit dem umstrittenen Spanier. Als letzte Deutsche scheiterte Martina Müller (Hannover) mit 1:6, 7:5, 2:6 an Shahar Peer aus Israel.

Artikel vom 01.09.2006