31.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Weiteres Wohngebiet in
Schröttinghausen umstritten

Landschaftsbeirat uneinig - Arbeitskreis soll helfen

Von Gerhard Hülsegge
Schröttinghausen (WB). Das Vorhaben der Stadt Bielefeld, an der Schröttinghauser-/Ecke Beckendorfstraße weitere Baugebiete auszuweisen, ist im Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde auf erhebliche Bedenken gestoßen. Jetzt soll eine Arbeitsgruppe über das abschließende Votum entscheiden.

»Wir wollen eine Verdichtung und kein Ausufern in die Landschaft«, betonte Dr. Ulrike Letschert seitens der Naturschützer während der jüngsten Sitzung des Landschaftsbeirates im Neuen Rathaus der Stadt Bielefeld. Das Strukturkonzept »Nördliches Dornberg« stieß bei ihr deshalb auf Ablehnung. Das Bauamt prüft zurzeit, ob südlich der Beckendorf- und östlich der Schröttinghauser Straße eine wohnbauliche Entwicklung möglich ist. Der Bereich, unmittelbar angrenzend an das Landschaftsschutzgebiet, ist noch überwiegend durch ackerbauliche Nutzung und Splitterbebauung geprägt.
Sowohl im Flächennutzungsplan als auch im räumlichen Stadtentwicklungskonzept ist der nordwestliche Teilbereich als Wohnbaufläche ausgewiesen. Im »Zielkonzept Naturschutz« ist der überwiegende Bereich als Siedlung mit mittlerer Naturschutzfunktion eingestuft worden. Die Verwaltung hat die Frage, wo im nördlichen Dornberg noch gebaut werden könne, beantwortet: in Schröttinghausen-Ost.
Vermarktungsschwierigkeiten sieht Dieter Frank vom Bauamt nicht. »70 Prozent läuft über Bauträger«, erklärte der Verwaltungsmann. Was Prof. Dr. Roland Sossinka zu der Äußerung verleitete: »Dann machen jetzt wohl Investoren die Stadtplanung.« Das sei typisch für Ostwestfalen, aber gar nicht gut. Dr. Wolfgang Beisenherz sprach sich ebenfalls gegen ein einfaches »Draufsatteln« von Wohnbauflächen aus, die nach Ansicht von Dr. Ulrike Letschert längst noch keine Abnehmer gefunden haben. Rudolf Gerbaulet, Vertreter des Waldbauernverbandes im Beirat, sah die Sache gerade im Konsens früherer Entscheidungen dagegen gelassener. »Ich habe damit keine Probleme«, sagte er und schlug vor, die sogleich gebildete Arbeitsgemeinschaft entscheiden zu lassen. Die Vorsitzende Barbara Bayreuther-Finke fand, man solle die Angelegenheit »nicht zu hoch hängen«.

Artikel vom 31.08.2006