31.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Million ist weiter da

Russischer Mathematiker kann noch wählen


Madrid (dpa). Eine der höchsten Auszeichnungen der Mathematik hat Grigori Perelman bereits abgelehnt, doch wird er auch auf ein Preisgeld von einer Million Dollar verzichten? Die umgerechnet fast 800000 Euro stehen dem 40 Jahre alten Russen nach Meinung von Wissenschaftler-Kollegen zu, weil er eines der »Jahrhundert-Probleme« der Mathematik gelöst haben soll: Er bewies die so genannte »Poincaré-Vermutung«. So sieht es auch das Clay Mathematics Institute (CMI) in den USA, das den hoch dotierten Preis ausgelobt hat. »Ob er das Geld annehmen wird, können wir nicht sagen«, erklärte Instituts-Präsident Jim Carlson auf dem 25. Internationalen Mathematiker- Kongresses ICM 2006, der gestern zu Ende ging.
Etwas Zeit zum Nachdenken hat der als exzentrischer Eigenbrötler geltende Perelman jedenfalls noch. Das Preisgeld wird erst ausgezahlt, wenn es innerhalb von zwei Jahren in der Fachwelt keine fundierten Einwände gegen seine Beweisführung gibt. »Es gibt keinen Zweifel, dass Perelman bislang als Einziger die Lösung gefunden hat«, sagte Carlson. Einen ernsthaften Fehler in seinen Berechnungen habe bis jetzt auch niemand entdeckt.

Artikel vom 31.08.2006