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Gerede statt Siege
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

2:4, 0:4, 0:3. Tabellenplatz 18. Das sind Zahlen, die für sich sprechen. Sie lassen nicht gerade darauf schließen, dass Peter Neururer besonders viel richtig gemacht hat in Hannover. Immerhin, der Trainer durfte seinen Rücktritt erklären. Das hört sich dann etwas netter an als gefeuert worden zu sein. Verdecken kann die Diplomatie die Wahrheit allerdings nicht: geflogen wäre der Mann sowieso.
Die Misere begann schon in der vergangenen Saison. Neururer gewann zu Beginn, danach nur noch selten und am Ende überhaupt nicht mehr. Fast wäre die Mannschaft bereits da in akute Gefahr geraten. Besser geworden ist nichts. Den Vorwurf muss sich der Klub aber schon selbst machen. Neururers Vita umfasst zwölf Vereine. Aus den Startlöchern schoss er häufig wie der Blitz, für längere Strecken empfahl sich dieser Fußball-Lehrer hingegen kaum. Auch erwarb er sich einen Ruf als redseliger Dampfplauderer, da ist dann schnell die Luft raus.
Jetzt suchen sie in Hannover wieder einen »Neuen«. Auffällig ist, wie oft dies passiert. Mal den Richtigen zu finden und den dann über Jahre in Ruhe arbeiten lassen: ist das so unmöglich? Neururer war die Lösung nicht. Sein Nachfolger muss nun auf der Hut sein. Er übernimmt eine Tätigkeit im Tabellenkeller.

Artikel vom 31.08.2006