Tierpark Olderdissen bietet nicht nur lebendige Besonderheiten
Von Gerhard Hülsegge (Text und Foto) Bielefeld (WB). Den Wildhasen streicheln, dem Keiler ins Maul schauen und dem Rothirsch am Halse kraulen - wo gibt's das denn? Im Tierpark Olderdissen ist alles möglich. Die Ausstellung von Tierpräparaten verhindert das Weglaufen. Ja, alle halten still, wenn Jung wie Alt mit dem heimischen Wild so richtig in Berührung kommen wollen. 1973 abgebrannt, wurde der Ausstellungsraum wieder aufgebaut. 650 ausgestopfte Zwei- und Vierbeiner - vom Singvogel bis zum Luchs - dürfen kostenlos bewundert werden. Außerdem gibt es reichlich Accessoires als Erinnerungsstücke für Zuhause. »Früher haben wir noch Eintritt genommen«, sagt Tierparkleiter Volker Brekenkamp. »Danach war das Interesse aber nicht mehr so groß.« 50 Cent oder ein Euro, das hat offensichtlich viele Besucher des Tierparks (übrigens auch bei freiem Eintritt) abgeschreckt, die geschmackvoll eingerichtete Hütte in der Nähe des Spielplatzes auf dem Meierhof aufzusuchen. Inzwischen ist die Resonanz wieder sehr groß. »An einem guten Wochenende kommen bis zu 300 Besucher und schauen sich unsere Ausstellung an«, berichtet Shop-Betreuerin Tanja Düe (37), deren Ehemann Thomas ebenfalls im Tierpark arbeitet, und zwar als als Handwerker. Auf kurzem Wege kann dadurch zum Beispiel auch Hinweisen von Besuchern bezüglich irgendwelcher Auffälligkeiten sofort nachgegangen oder eine Reparatur vorgenommen werden. Die Ausstellungsräume wurden erst vor einem Jahr gründlich renoviert. Neuer Fußboden wurde verlegt, die Wände wurden gestrichen. Brekenkamp, immer bemüht, neue Einnahmequellen für den Tierpark zu erschließen, setzt jetzt aufs »Merchandising«, Mitbringsel aus dem Tierpark, an dem die Besucher auch anschließend noch ihre Freude haben. So gibt es den Tierpark-Becher schon für sechs Euro, aber auch schmucke Brotdosen für Kinder mit dem Olderdissen-Motiv, Schlüsselanhänger und sogar CDs wie die vom »Scheunengeist«. Wer möchte, kann auch mit dem T-Shirt warnen: »Vorsicht, Wald!« Ferner gibt es Taschen und Plüschtiere. Mittwochs, samstags, sonntags und an Feiertagen ist die Tierpark-Ausstellung von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Präparate, die man dort besichtigen und auch anfassen darf, stammen in der Regel von Tieren, die in Olderdissen gelebt haben. Wie Rothirsch »Hansi«, der 17-jährig verstarb, und heute fast ehrwürdig auf die Gäste herabschaut. Wer genau und lange genug hinhört, mag vielleicht sogar noch ein zufriedenes »Röhren« vernehmen...
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