Bielefeld (mm). Die Grünen wollen die Planungen zur Bundesstraße 66neu als Verbindung zwischen der Autobahn A2 und dem Ostwestfalendamm endgültig zu den Akten legen. Der Rat soll stattdessen beschließen, die im Besitz der Stadt befindlichen Flächen auf der Trasse städtebaulich für Wohnen, Gewerbe und Naherholung zu entwickeln. Mehr als 20 Jahre stand die B66neu zur Debatte. Die Befürworter CDU, BfB und FDP hielten das Projekt zur Schließung eines Schnellstraßenrings (Bundesautobahn A2, Autobahn A33, Ostwestfalendamm, B66neu) für notwendig, um innerstädtische Wohngebiete zu entlasten und Gewerbeansiedlungen leichter erreichbar zu machen. Die Grünen sprachen sich mit dem Argument unnötigen Landschaftsverbrauchs stets vehement gegen die Realisierung aus. Die SPD legte sich nie endgültig fest. Bis Ende der 1980er Jahre hat die Stadt Bielefeld Flächen in einer Größenordnung von 22 Hektar auf der geplanten Trasse aufgekauft. Dafür wurden rund zwölf Millionen Mark ausgegeben. Da die politische Lage in Bielefeld unübersichtlich war, hat im vorigen Jahr die damals noch rot-grüne Bundesregierung das 90-Millionen-Euro-Projekt aus dem Verkehrswegeplan heraus genommen und damit deutlich gemacht, dass von Berlin kein Geld für die Realisierung der Straße zu erwarten sei. Vom Land gab es erst jüngst Signale, dass auch Düsseldorf nicht bereit sei, Zuschüsse locker zu machen. Aufgrund dieser Ausgangslage halten die Grünen ein Festhalten an den Plänen für falsch, wie gestern Fraktionssprecherin Dr. Inge Schulze, Geschäftsführer Klaus Rees und der Stadtentwicklungs-Fachmann Rainer Hahn erklärten. Man solle sich endgültig von den Plänen verabschieden und die Verwaltung beauftragen, einen Rahmenplan zu erarbeiten, der Gewerbe- und Wohnungsbau sowie Naherholungseinrichtungen zulässt. Wenn die Stadt einzelne Flächen verkaufe, werde zudem der marode Haushalt entlastet.
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