30.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Heer verlässt
Dürkopp Adler

Der neue Chef kommt von Minerva

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Beim Industrienähmaschinen-Hersteller Dürkopp Adler AG wechselt erneut der Vorstand. Der Vorsitzende Werner Heer wird, wie gestern bekannt wurde, seinen am 30. November 2006 auslaufenden Vertrag nicht verlängern.
Verlässt Dürkopp Adler: Werner Heer. Foto: Pierel

Nachfolger wird nach Auskunft der Pressesprecherin Cosima Krone-Ellermann Alfred Wadle. Der Manager sei bereits drei Jahre Vorstandsvorsitzender der tschechischen Tochterfirma Minerva Boskovice gewesen und kenne von daher das Unternehmen. Er werde das Ressort Produktion betreuen.
Heer verlasse Dürkopp auf eigenen Wunsch. Seine seit einem Jahr amtierende Stellvertreterin Ying Zheng bleibe dagegen im Amt.
Die kürzlich auf der Hauptversammlung in Bielefeld berichtete deutliche Verbesserung der Geschäftslage hat sich bis zum Ende des ersten Halbjahres fortgesetzt. Dem gestern veröffentlichten Zwischenbericht zufolge wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 65,9 (Vorjahreszeitraum: 59,6) Millionen Euro. Auch das Ergebnis vor Steuern lag mit 3,6 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 700 000 Euro.
Hauptwachstumsträger war im ersten Halbjahr der Kernbereich Nähtechnik. Nach einer langen Phase von Stagnation und Rückgang verbesserte er diesmal den Umsatz von 48,4 auf 53,1 Millionen Euro. Auch die Fördertechnik konnte ihren Umsatz von 11,2 auf 12,8 Millionen Euro steigern.
Noch erfreulicher als der Umsatz entwickelt sich das Auftragsvolumen. Im Konzern belief es sich zum Stichtag 30. Juni auf 31,2 (27,9) Millionen Euro. Den größten Schub erfuhr wiederum die Nähtechnik, die von 27,9 auf 31,2 Millionen Euro zulegte. Dagegen erreichte der Auftragsbestand der Fördertechnik mit 13,5 Millionen Euro nicht ganz das Niveau des Vorjahres von 14,3 Millionen.
Das Ergebnis vor Ertragssteuern (Ebit) erhöhte sich im Geschäftsfeld Nähtechnik binnen Jahresfrist von 200 000 auf 3,2 Millionen Euro. Mit 400 000 Euro blieb die Fördertechnik leicht unter den im ersten Halbjahr 2005 erzielten 500 000 Euro. Für das Gesamtjahr geht das Management weiterhin von einer anhaltend positiven Geschäftsentwicklung aus.
Seit gut einem Jahr gehört Dürkopp Adler mehrheitlich zum chinesischen Shang-Gong-Konzern. Die Zahl der Mitarbeiter liegt mit 1805 heute um 37 unter dem Niveau des Vorjahres. 530 Beschäftigte der Dürkopp Adler AG haben ihren Arbeitsplatz noch am Stammsitz in Bielefeld.

Artikel vom 30.08.2006