30.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kein Mitleid für
wehrloses Opfer

16-Jährige wurde brutal vergewaltigt

Stieghorst (uko). Ein unvorstellbares Martyrium hat eine junge Bielefelderin erlitten, die von einem Kosovo-Albaner mehrfach vergewaltigt worden ist. Seit Dienstag muß sich der 19-jährige Bastri D. deshalb vor dem Landgericht verantworten. Der Mann will während der Tat aufgrund seines Drogenkonsums nicht zurechnungsfähig gewesen sein.

Die 16-jährige Schülerin Katja T. (Name des Opfers geändert) wurde am 5. Juni gegen 23 Uhr auf der Stieghorster Straße von einem Unbekannten verfolgt. In panischer Angst flüchtete das Mädchen in einen Hauseingang, um ihren Verfolger abzuschütteln. Vergeblich: Der Mann fand sein Opfer, dann begann im Kellereingang des Gebäudes eine Kette von Vergewaltigungen, die im Garten des Grundstücks endete. Bastri D. hatte sein Opfer mit Drohungen (»Ich hab' Messer, ich mach' was!«) eingeschüchtert und gefügig gemacht.
Schon am Tag darauf wurde der Kosovo-Albaner nach einer Identifizierung des Mädchens festgenommen. Der junge Mann sei in seiner Vernehmung nur bestrebt gewesen, »den Kopf aus der Schlinge zu ziehen«, sagte gestern eine Kriminalbeamtin als Zeugin vor der 3. Großen Strafkammer. Bastri D. hatte anfangs nur zugegeben, das Mädchen »getroffen« zu haben. Später gab er zu, »etwas mit dem Mädchen gemacht zu haben«. Insgesamt habe der Beschuldigte im Polizeipräsidium einen absolut gleichgültigen Eindruck gemacht: »Das juckt mich nicht, das ist mir egal«, habe er entgegnet, als er mit den Folgen für das Opfer konfrontiert wurde.
Auf die Schülerin hat das Geschehen katastrophale Auswirkungen gehabt. Das Mädchen ist psychisch völlig gestört, leidet unter massiven Angstattacken. - Bastri D. hingegen lieferte zum Prozeßauftakt eine bühnenreife Leistung. Er will in den Stunden vor der Tat in der Stadt mindestens sechs Gramm Marihuana gekauft und konsumiert haben. Zudem gab er in der polizeilichen Vernehmung an, zwei Literflaschen Wodka getrunken zu haben, die er an einer Tankstelle in Stieghorst gekauft habe. Letztlich gab er die Vorwürfe der Anklage beiläufig zu.
Diese Aussage ist in zweierlei Hinsicht äußerst zweifelhaft: An der Tankstelle gibt es zwar Wodka, doch nur in Flaschen zu jeweils 0,75 Liter. Obendrein ergab eine Blutprobe 18 Stunden nach der Tat noch nicht einmal Spuren von Alkohol, obwohl Bastri D. zur Tatzeit fast einen Vollrausch gehabt haben müßte.
Eindeutig widerlegt wurde die unglaubwürdige Aussage des Angeklagten durch eine andere Zeugin: Zu dem Zeitpunkt, während der Kosovo-Albaner bei einem »Kollegen« in Babenhausen Rauschgift konsumiert haben will, hatte er (nur drei Stunden vor der Vergewaltigung in Stieghorst) eine 26-jährige Studentin belästigt. Er begleitete die Frau minutenlang gegen deren Willen und zeigte sich ihr in schamverletzender Weise. Auch diese Zeugin mochte keine Anzeichen von Alkohol- oder Drogenkonsum erkannt zu haben. - Der Prozeß wird fortgesetzt.

Artikel vom 30.08.2006