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Befehle aus Libanon?

Beiruter Justiz sucht nach Hintermännern


Beirut/Berlin (dpa). Nach der Festnahme eines weiteren Verdächtigen will die libanesische Justiz klären, ob die verhinderten Bahn-Attentäter in Deutschland ihre Befehle von Hintermännern im Libanon erhalten haben. Aus Sicherheitskreisen in Beirut hieß es gestern, die beiden zuletzt im Libanon festgenommenen Verdächtigen seien ins Visier der Fahnder geraten, weil sie zu dem »Kofferbomber« Dschihad Hamad Kontakt gehabt hatten.
Aus Justizkreisen in Beirut hieß es, für die beiden zuletzt festgenommenen Verdächtigen habe es keinen Haftbefehl aus Deutschland gegeben. Die Festnahme sei auf Grund von Ermittlungen der libanesischen Behörden erfolgt. Die deutschen Ermittler würden über die Ergebnisse ihrer libanesischen Kollegen kontinuierlich informiert.
Die islampolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Lale Akgün, forderte ein hartes Vorgehen gegen so genannte Hassprediger. »Ihr schädliches Wirken und ihr Einfluss muss begrenzt werden.« Hier seien die muslimischen Dachverbände in der Pflicht. »Die Hassprediger verkünden ihre Botschaft nicht im Nirgendwo, sondern in Moscheevereinen.« Besonders müsse man die angegliederten Koranschulen beachten.

Artikel vom 30.08.2006