ARD, 23.15 Uhr: Dieser Witz machte im Nazi-Deutschland die Runde: Hitler ist unterwegs. Ein Schwein wird überfahren. Der Chauffeur geht zum Bauern, sich zu entschuldigen und kommt nach drei Stunden zurück, sternhagelvoll und mit Geschenken überladen. Dem Bauern hatte er gesagt: »Heil Hitler, das Schwein ist tot!« Das ist der Lieblings-Nazi-Witz des Dokumentationsfilmers Rudolph Herzog. Seine Pointe gibt auch der Dokumentation den Titel. Zwei Jahre hat Herzog daran gearbeitet, »eine harte Wanderung durch alle NS-Abgründe«, aber mit der Erkenntnis am Ende: »Mit dem Witz lässt sich am besten in Köpfe und Herzen von Menschen in einer Diktatur hineinleuchten.« Nicht immer teilt sich die Komik vieler Witze heute noch mit. Herzog griff zum Mittel fiktiver Szenen, um gleich auch den Zeitgeist zu vermitteln, und er befragte Zeitzeugen. Der Film hat seinen ersten Lorbeer schon erhalten. In Belgien lief er mit starker Resonanz in einer Vorabaufführung.