01.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zum Prestigeduell in
die verbotene Stadt

Fußball-Oberliga: Münster heute gegen DSC Arminia II

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Zu allererst geht es um drei Punkte. Doch ganz sicher nicht zuletzt auch darum, dem alten Rivalen eins auszuwischen. Preußen Münster gegen Arminia Bielefeld - und obwohl es sich beim DSC »nur« um die zweite Mannschaft handelt, ist das Oberligaspiel heute, 19 Uhr, im Preußenstadion keins wie jedes andere.

»Da wird Regionalligaatmosphäre herrschen«, ist sich Dr. Jörg Weber sicher. Bielefelds Trainer vermutet, dass 3000 Zuschauer Regionalligaabsteiger SC Preußen bei Flutlicht unterstützen werden. Da der SCP am vergangenen Wochenende 4:0 in Erkenschwick gewann und so die Hoffnungen der Anhänger auf den direkten Wiederaufstieg nährte, ist diese Zahl nicht zu hoch gegriffen.
Obwohl Münster in der Tabelle drei Plätze hinter Arminia positioniert ist, sagt Dr. Jörg Weber: »Wir sind der Außenseiter.« Weil seine Spieler aber den Anspruch hätten, voran zu kommen, biete die heutige Partie jedem die ideale Gelegenheit, sich zu beweisen.
Die Arminen fiebern dem atmosphärischen Saisonhöhepunkt jedenfalls entgegen, auch wenn allein altersbedingt kaum einer von ihnen um die hohe Bedeutung, die dieses Duell für die Fans beider Lager hat, bescheid wissen kann. Sollte sich ein Spieler die Mühe machen, im Vorfeld mal auf der Internetseite seines DSC Informationen einzuholen, wird er sehen: Statt Preußen wird hier »Prx« und von Münster als Stadt in der Nähe von Telgte geschrieben. Der Grund: Zu gemeinsam Oberligazeiten lieferten sich DSC und SCP packende Duelle, die in den wirklich wichtigen Momenten meist die Preußen gewannen.
Dass Arminia heute in der 1. Liga spielt, während Münster noch den Abstieg in die Oberliga verdauen und sich anno 2006 hier mit der Arminia-Reserve um Punkte streiten muss, beweist aber, dass der DSC in seiner Vergangenheit nicht ganz viel verkehrt gemacht haben kann.
Münsters Ziel ist der direkte Wiederaufstieg. »Die Spieler haben fast alle Regionalligaerfahrung und damit verbunden eine gewisse individuelle Klasse«, urteilt Jörg Weber und spielt damit nicht nur auf Ansgar Brinkmann an (siehe nebenstehender Text). Es sei zu erwarten gewesen, dass sich die Mannschaft, die mit zwei Remis in die Saison startete, irgendwann ganz deutlich zu Wort melden würde in dieser Liga. Und genau das ist mit dem jüngsten 4:0-Erfolg passiert. »Münster hat in Erkenschwick zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen«, weiß Weber.
Das muss die Arminia zu verhindern wissen, will sie das heutige »Spitzenspiel« (DSC-Stürmer Daniel Scherning) ausgeglichen gestalten. Weil Weber in Umut Kocin, Tim Danneberg und Pascal Formann erneut drei Spieler aus dem Profikader aufbieten kann, ist mit Arminia zu rechnen. Denn auch ohne ausgeprägtes Wissen um die Historie dieses Duells werden Webers Kicker alles in die Waagschale werfen.

Artikel vom 01.09.2006