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Mehrwertsteuer größtes Ärgernis

»Minipreis« eröffnet in Verl 35. Filiale und sagt Discountern Kampf an


Von Dietmar Kemper
Verl (WB). Die Supermarkt-Kette »Minipreis« expandiert in Ostwestfalen-Lippe weiter. Obwohl die Stimmung im Mittelstand zwischen »Niedergeschlagenheit und Resignation« schwanke, weihte der Geschäftsführende Gesellschafter Friedrich Klingenthal gestern Abend in Verl (Kreis Gütersloh) die 35. Filiale ein. »Von allen Ärgernissen ist die dreiprozentige Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar 2007 das Ärgste«, kritisierte Klingenthal, denn Verzicht und Konsumzurückhaltung seien die Folge.
Unter dem Motto »Alles anders machen als die Discounter« wolle »Minipreis« trotz ungünstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen die »beachtliche Marktstellung« in der Region festigen. »Minipreis« setze als Vollsortimenter auf »absolute Frische«, viele Bio-Lebensmittel und Service. Im Ortszentrum der Gemeinde Verl (25 000 Einwohner) haben die Kunden auf einer Verkaufsfläche von 2000 Quadratmetern die Auswahl unter 24 000 Produkten. Der Supermarkt ist eingebettet in ein Center mit Arztpraxen, Apotheke, Bäckerei und Zeitschriften- und Tabakwarenladen. Die Klingenthal-Gruppe (gut 2000 Beschäftigte) aus Salzkotten (Kreis Paderborn), zu der das Südring-Einkaufszentrum in Paderborn und Modehäuser in OWL gehören, investierte 6,5 Millionen Euro. 32 Mitarbeiter verdienen im Supermarkt ihren Lebensunterhalt.
Die Klingenthal-Gruppe erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 250 Millionen Euro, »Minipreis« steuerte das Gros von 175 Millionen Euro bei. Der nächste Supermarkt soll Mitte 2007 in Erwitte den Betrieb aufnehmen, kündigte Prokurist Horst Neiß an. NRW-Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Eckhard Uhlenberg (CDU) lobte »Minipreis« für das Bemühen um frische, sichere und qualitativ hochwertige Lebensmittel. Bereits 1978 habe das Unternehmen ein eigenes Fleischwerk errichtet.

Artikel vom 29.08.2006