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In Bethel Maßstäbe gesetzt

Großer Bahnhof zur Verabschiedung von Reiner Heekeren

Von Jürgen Rahe (Text und Foto)
Bielefeld (WB). »Sie haben ein Fünftel der Geschichte Bethels miterlebt, mitgestaltet und mitentschieden und sind hier eine feste Größe. Für Ihren Einsatz sage ich herzlich Danke.« Das betonte gestern Pastor Friedrich Schophaus in seiner Laudatio für Reiner Heekeren (65), der in den wohlverdienten Ruhestand geht.

Schophaus, Vorstandsvorsitzender der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, und Heekeren, der seit 1994 den stellvertretenden Vorsitz innehatte, haben gemeinsam zwölf Jahre lang an der Spitze von Bethel, der größten diakonischen Einrichtung in Europa, gewirkt. »Es war eine schöne Zeit«, attestierte Schophaus. »Die Diakonie braucht keine Denkmäler, sondern Menschen, die sie prägen.« Reiner Heekeren habe in seinen 29 Dienstjahren für Bethel fürwahr prägende Arbeit geleistet.
Zur Verabschiedung des Vize-Vorstandsvorsitzenden im »Assapheum« waren zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und anderen Einrichtungen, Bekannte, Freunde und Weggefährten eingeladen worden. In die Reihe der Festredner gesellte sich auch Klaus Winterhoff, Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen. Nostalgie sei Reiner Heekerens Sache nie gewesen, unterstrich Winterhoff, er habe vielmehr für den Wandel gestanden - die Umgestaltung der von Bodelschwinghschen Anstalten zu einem zeitgemäßen diakonischen Werk. Kirche und Diakonie seien mit dem Ausscheiden Heekerens zwar nicht kopflos, »aber auf jeden Fall um einen Kopf ärmer.«
Bielefelds Oberbürgermeister Eberhard David hatte die Einladung zur Verabschiedung Heekerens ebenfalls gerne angenommen, »weil ich die Arbeit, die hier im Dienst insbesondere der Menschen steht, die unsere Hilfe und Unterstützung brauchen, in hohem Maße schätze und deshalb stolz und dankbar dafür bin, dass die von Bodelschwinghschen Anstalten ihren Ursprung und ihr Zuhause in Bielefeld haben.« Heekeren habe in Bethel in all den Jahren viele Neuerungen angestoßen oder aktiv begleitet, fügte David hinzu und stellte mit Freude weiter fest, dass die von Bodelschwinghschen Anstalten nicht nur ein soziales, sondern auch wirtschaftliches Schwergewicht in unserer Stadt seien.
Während Pastor Bernward Wolf künftig hinter Pastor Schophaus als stellvertretender Vorstandsvorsitzender agieren wird, freut sich das neue Vorstandsmitglied Thomas Oelkers (48) auf die Betheler Aufgabe. »Für mich ist das eine echte Herausforderung«, sagte der gebürtige Hamburger gestern zum WESTFALEN-BLATT. In der Hansestadt hatte Oelkers zuletzt im ehemaligen Kommunalen Krankenhaus als Personalchef gewirkt.

Artikel vom 30.08.2006