Von Hubertus Hartmann Paderborn (WB). In Paderborn ist eine Mutter, die gerade ihr Baby stillte, von einer Ratte angefallen und verletzt worden. Die 42-jährige Frau musste im Krankenhaus behandelt werden.
Zarghuna Ahmadi lebt mit ihrem Ehemann Dag Mohammad (49) und fünf Kindern in einem Übergangswohnheim für Asylbewerber. Die Familie war vor fünf Jahren aus Afghanistan geflohen. Das Wohnheim ist ein ziemlich heruntergekommenes Gebäude, das nach Angaben von Stadtsprecher Willi Lünz in Kürze abgerissen werden soll. Alle anderen Bewohner seien bereits in andere Unterkünfte umgesiedelt worden, die Ahmadis sollten in Kürze folgen. Der jüngste Sohn Arash ist gerade dreieinhalb Wochen alt. »Ich hatten den Kleinen nachts zum Stillen in mein Bett geholt«, erzählt die Mutter. »Da sprang mir plötzlich eine große Ratte mitten ins Gesicht!« Das Tier habe ihr in die Oberlippe gebissen und sei aufgrund ihrer panischen Schreie und abwehrenden Armbewegungen geflüchtet. »Zum Glück hat das Tier mein Baby nicht angegriffen«, sagt Zarghuna Ahmadi. Sie selbst wurde noch in der Nacht von einer Freundin ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde die blutende Wunde versorgt, und die Frau erhielt vier Spritzen, weil Ratten als Überträger gefährlicher Krankheiten gelten. »Mein Gesicht war stundenlang wie gelähmt, und ich hatte sehr starke Schmerzen.« Nun hätten sie und ihre Kinder große Angst vor weiteren Rattenangriffen. »Wir lassen jetzt nachts das Licht an«, sagt Zarghuna Ahmadi. Im Keller des Hauses gäbe es jede Menge Ratten. »Alles, was wir dort reinstellen, wird angenagt - es ist widerlich!.« »Informationen über Ratten in der Unterkunft haben wir bislang nicht erhalten«, versichert Stadtsprecher Lünz. Noch am 1. September habe ein Schädlingsbekämpfer das Gebäude kontrolliert und keine Rattenspuren festgestellt. Lünz: »Aber möglich ist das natürlich trotzdem, weil dort ständig alle Türen aufstehen«. Familie Ahmadi werde nun schnellstmöglich in einem anderen städtischen Wohnheim untergebracht.
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