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Polizei kontrolliert Gurtmuffel

Einsatz auf der A 2 - Nur zwei Drittel aller Brummifahrer schnallen sich an

Der Gurt ist die beste Lebensversicherung: Die Polizei in NRW verschärft ihre Kontrollen.
Gütersloh/Düsseldorf (WB/lnw). Nur zwei Drittel aller Brummifahrer schnallen sich im Lastwagen an. Darauf hat NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) gestern zum Start der landesweiten Aktion »NRW mit Gurt« hingewiesen. Die Polizei achte bei Kontrollen in den kommenden beiden Wochen gezielt auf Lastwagenfahrer, die gegen die Gurtpflicht verstoßen. Da in Lastwagen häufig Sicherheitssysteme wie Airbags fehlten, seien nicht angeschnallte Brummifahrer bei einem Unfall besonders gefährdet, sagte Wolf. Die Autobahnpolizei Detmold führt heute verstärkte Kontrollen auf dem Rasthof Gütersloh an der Autobahn 2 durch.
2005 seien in NRW 32 Lkw-Fahrer ums Leben gekommen, von denen 17 nachweislich nicht angegurtet gewesen seien, sagte der Innenminister. Die Anschnallpflicht für Autofahrer in Deutschland gilt seit 1976. 1992 wurde sie auf Kleinlaster und Lastwagen, 1999 auf Reisebusse ausgeweitet.
Lastwagen-Fahrer Thomas Zöller war gestern bei den Verkehrskontrollen auf der Raststätte Ohligser Heide bei Solingen ohne Gurt erwischt worden und musste das vorgeschrieben Verwarngeld von 30 Euro zahlen. Aber weder die Geldstrafe noch eine »Unglücks-Fahrt« im Überschlagssimulator konnten den 45-Jährigen überzeugen: »Beim Rangieren kann ich keinen Gurt gebrauchen. Danach denkt man dann oft einfach nicht mehr daran, sich anzuschnallen.« Wie gefährlich das Fahren ohne Gurt für Brummifahrer ist, erklärte ein 24-jähriger Rettungssanitäter: »In Lastwagen sitzt das Lenkrad auf Bauchhöhe. Bei einem Auffahrunfall ohne Gurt können Organe reißen oder die Hauptschlagader platzen.«

Artikel vom 29.08.2006