Bad Oeynhausen (WB/ca). 853 Familien mit herzkranken Kindern haben seit 2001 im Bad Oeynhausener Ronald- McDonald-Haus gewohnt. Die Einrichtung in der Nähe der NRW-Kinderherzklinik, die für Eltern und Geschwister kleiner Patienten ein »Zuhause auf Zeit« ist, feiert am 10. September ihren fünften Geburtstag. Stefanie Kruse leitet das Ronald-McDonald-Haus.
Zwölf Appartements stehen zur Verfügung, die Auslastung lag zuletzt bei 92 Prozent. »Ein Wert, über den sich manches Hotel freuen würde«, sagt Hausleiterin Stefanie Kruse. Ein Viertel der Familien kam aus Ostwestfalen-Lippe, ein weiteres Viertel aus dem restlichen Nordrhein-Westfalen, und die andere Hälfte aus dem übrigen Bundesgebiet. Neue, schonendere OP-Verfahren haben dazu geführt, dass die durchschnittliche Familie nur noch etwa 14 Tage im Elternhaus bleiben muss. »Aber es gibt auch Fälle schwerstkranker Kinder, in denen Angehörige Monate bei uns wohnen«, erzählt Stefanie Kruse. Für die Nutzung eines Vier-Personen-Appartements zahlen die Familien 15 Euro pro Tag, die meist von der Krankenkasse übernommen werden. »Das deckt natürlich nicht unsere Kosten«, sagt die Hausleiterin, die deshalb ständig auf der Suche nach Wohltätern ist: »Denn der Betrieb des Hauses wird nur über Spenden finanziert.« Die Bereitschaft vieler Menschen in Ostwestfalen-Lippe, sich zu engagieren, sei vorbildlich, lobt Stefanie Kruse: »Ältere Menschen verzichten an runden Geburtstagen zu unseren Gunsten auf persönliche Geschenke, Schulklassen und Kommunionkinder sammeln Geld, Sportvereine organisieren Benefiz-Spiele - die Ideen sind vielfältig.« Solche Spender sind für das Haus ebenso wichtig wie die 24 ehrenamtlichen Frauen und Männer, von denen jeder pro Woche drei Stunden »an Bord« ist. »Einer unserer Ehrenamtlichen kommt sogar aus Paderborn, um uns zu helfen«, freut sich die Hausleiterin. Bratwurst, Kuchen, Artistik, Musik, Clownerie und Spiele: Die Geburtstagsfeier zum fünfjährigen Bestehen wird mit einem bunten Programm für die ganze Familie gefeiert, und zwar am 10. September von 11 bis 17 Uhr. »Natürlich sind nicht nur unsere Spender willkommen, sondern jeder, der unser Haus kennenlernen möchte«, sagt Stefanie Kruse. Der Bau des Elternhauses war vom damaligen Leiter der Kinderherzklinik, Prof. Dr. Hans Meyer, und dem WESTFALEN-BLATT angestoßen worden. Leser hatten mit 1,9 Millionen Mark den finanziellen Grundstein des Gebäudes gelegt, das von der gemeinnützigen McDonald's Kinderhilfe nach Plänen des Architekten Frank O. Gehry errichtet worden war. Bundesweit gibt es inzwischen 15 Ronald-McDonald-Häuser.www.mcdonalds-kinderhilfe.org
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