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Kampf gegen den Müll
in der Innenstadt

Stadt Bielefeld gibt neue Informationsbroschüre heraus

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen, Kaugummireste, die auf dem Straßenpflaster kleben, Getränkeflaschen im Gebüsch - immer noch gibt es genügend Menschen, die ihren Müll auf die bequemste Weise »entsorgen«. Um dagegen vorzugehen, hat die Stadt nun eine Informationsbroschüre herausgegeben.

Denn Unrat einfach auf die Straße zu schmeißen ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Ordnungswidrigkeit, für die seit Anfang 2005 auch ein Bußgeld fällig wird. Weggeworfene Essensreste »kosten« so nach der damals in Kraft getretenen ordnungsbehördlichen Verordnung beispielsweise ab zehn Euro, Flaschen und Verpackungsmaterial ab 25 Euro.
Doch auch mit Hilfe der Bußgelder haben die Ordnungshüter in der Stadt das Problem bislang noch nicht wirklich in den Griff bekommen, wie Jürgen Kley, im städtischen Ordnungsamt Abteilungsleiter für den Bereich allgemeine Sicherheit und Ordnung, erklärt. »Im vergangenen Jahr gab es 170 Bußgelder, die durch Mitarbeiter der Stadtwache verhängt wurden, und 150 Verfahren beim Ordnungsamt wegen dieser Delikte«, so Kley.
Von der Broschüre erhofft er sich nun, dass sich das Bewusstsein der Menschen in Sachen Müll ändert. Denn die Ertappten, erklärt Kley, zeigten sich meist durchaus einsichtig. »Oft schmeißen sie den Müll oder die Zigarettenkippe aus Gedankenlosigkeit weg. Und wenn sie auf ihr Verhalten angesprochen werden, reagieren die meisten positiv. Auch, wenn man ihnen erklärt, was für ein negatives Vorbild sie den Kindern geben.«
Deswegen verteilen die Mitarbeiter der Stadtwache und des Ordnungsamtes die Broschüre an die Müllsünder, um sie zu informieren. Darin enthalten sind unter anderem die Verwarngelder, die jeweils fällig werden. Erhältlich ist der Flyer aber auch in den Bürgerberatungen.
Die Broschüre bezieht sich vor allem auf den so genannten Kleinmüll in der Innenstadt, wie Carsten Bussian, Koordinator der städtischen Mitarbeiter in der Stadtwache, erläutert. Aus seiner Sicht hat sich das Problembewusstsein der Bielefelder seit Einführung der Bußgelder etwas verbessert. Dennoch seien viele egoistisch und bequem, wenn es um die Müllentsorgung gehe. »Ermahnungen und Informationen alleine reichen deswegen nicht aus. Manches geht nur mit Sanktionen.« Deswegen werden die Streifen der Stadtwache auch künftig ein genaues Auge auf Menschen haben, die Unrat nicht in Mülleimer, sondern auf die Straße werfen.

Artikel vom 29.08.2006