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Pendeln zwischen der Linie und der Form

Ulrich Linkes Werke in der Galerie Jesse


Bielefeld (sj). »Ich bewege mich zwischen der Linie und der Form und zwischen Figur und Abstraktion«, sagt der Künstler Ulrich Linke über sein künstlerisches Schaffen. Seit Sonntag präsentiert die Galerie Jesse die Arbeiten des Bielefelder Malers, der bereits zum siebten Mal gemeinsam mit dem Galeristen Dr. Jürgen Jesse ausstellt.
Die Spezialität des Bielefelders, das Spannungsfeld zwischen Figuration und Abstraktion malerisch zu erforschen, kommt zum Beispiel in seinen Papierarbeiten zum Ausdruck. Diese erwecken den Eindruck eines spontan niedergeschriebenen Gedankens, der erst in einem zweiten Bearbeitungsschritt durch eine gekonnte Strichführung seine Figürlichkeit erhält.
Bei seinen kurzen Worten zur Ausstellungseröffnung betont Jesse den Wandel, den Linkes Kunst durchgemacht hat und der an neueren Arbeiten zu erkennen ist: »Alles Aggressive und Sperrige scheint verschwunden und die genutzte Farbskala ist aufgehellt. Die Konturen sind weich und die Figuren sind ein wenig verschwommen und unscharf.« Das Thema seiner Arbeiten ist die menschliche Figur, die jedoch oft nur angedeutet dargestellt und nicht vollständig ausgearbeitet ist. Dadurch bleibt eine Distanz bestehen, die die Figuren in ungestörter Intimität für sich belässt. Linkes Landschaften sind von einer ungeheuren Leichtigkeit, die den Eindruck erwecken, als schwebten sie. »Es ist ein Vergnügen, sich auf diese Werke einzulassen«, urteilt Jesse.
Der gebürtige Bielefelder absolvierte ein sechsjähriges Studium der freien Malerei an der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig. Seine Assistentenzeit in der Bildhauerklasse von Professor Johannes Brus war ausschlaggebend für seine bildnerische Formgestaltung, die in seinen Werken zu finden ist. Linke lebt und arbeitet in Bielefeld. Die Ausstellung am Siekerwall 14a ist bis zum 1. Oktober zu folgenden Zeiten zu besuchen: dienstags bis freitags 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 18:30 Uhr, samstags 11 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung.

Artikel vom 29.08.2006