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Beckhaus im Halbfinale gestoppt

Bielefeld-Open: Julia Görges und der Österreicher Marko Neunteibl siegten

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Nach Antonela Voina, Christina Fitz, Kristina Barrois ist Julia Gördes die vierte deutsche Tennisspielerin, die die Internationale Westfälische Meisterschaft der Damen um den Herforder Pils-Cup gewinnen konnte.

Für Julia Gördes war es der zweite Erfolg innerhalb von zwei Wochen, hatte die 17-Jährige Oldesloherin zuvor das »Zehntausender« Dollar-Turnier ihres Heimatvereines Rot-Weiß Wahlstedt gewonnen. Die ungesetzte Görges ist die verdiente Siegerin der fünften internationalen Open-Auflage, denn mit Nikola Frankova (Tschechien), Justine Ozga (THC im VfL Bochum) und im Finale Andrea Sieveke (HTV Hannover) besiegtesie die Nummer vier, die Topgesetzte und die Nummer zwei der Setzliste.
Erst im Finale gab Gördes den ersten Satz ab. Gleiches galt auch für ihre Gegnerin Sieveke, die den zweiten Durchgang gewann. Mit vier Breaks begann der entscheidende dritte Satz, konnte Gördes erstmals zum 3:2 den eigenen Aufschlag durchbringen. Das war wohl die Initialzündung, denn nach zwei weiteren Spielen führte sie 5:2 - die Vorentscheidung. Ein Spiel gab sie noch ab, doch mit dem eigenen Aufschlag kam sie zum Sieg. »Ich bin überglücklich hier gewonnen zu haben. Der Turniersieg in Wahlstedt hat mich beflügelt und auch etwas den Druck genommen, denn gewinnen musste ich hier nicht«, meinte Julia Görges. Andrea Sieveke war eine faire Verliererin. »Ich hätte hier gerne gewonnen, doch im dritten Satz lief es nach dem 2:2 nicht mehr rund. Julia hat verdient gesiegt«, so Sieveke.
Glänzend besetzt war in diesem Jahr die Herren-Konkurrenz, die erstmals um den Alpecin-Cup kämpfte. Nicht wie erwartet der Topgesetzte und frischgebackene Westfälische Meister Christopher Koderisch von Blau-Weiß Halle gewann, sondern der Vorjahressieger Marko Neunteibl aus Österreich. Der hatte die Nummer 61 der Deutschen Rangliste im Halbfinale mit 6:4,0:6,6:3 besiegt. Der dritte Satz wurde am Morgen des Finaltages gespielt, da dies am Samstag aufgrund der starken Regenfälle und hereinbrechenden Dunkelheit nicht mehr möglich war.
Im Finale traf der Titelverteidiger auf Sebastian Schlüter (Uhlenhorster HC), der den ersten Durchgang mit 7:5 gewann. Den erfolgreichen Auftakt konnte Schlüter aufgrund eines Missgeschickes nicht fortsetzen. Beim 1:2 knickte er mit dem Fuß um und musste behandelt werden. Doch nach dem 1:3 musste er aufgeben. »Die Schmerzen waren einfach zu groß. Zudem wollte ich kein Risiko eingehen, denn schließlich hatte ich am lädierten Fuß schon zwei Bänderrisse«, erklärte Schlüter. Der Österreicher Marko Neunteibl konnte sich über seine Titelverteidigung nicht so richtig freuen. »Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich sportlich gewonnen und Sebastian sich keine Verletzung zugezogen hätte«, so der Österreicher.
Zufrieden können auch die Bielefelder Lokalmatadoren mit ihrem Abschneiden im Herren-Hauptfeld sein. Die Nummer drei der Setzliste, Lennart Beckhaus vom Gastgeber Bielefelder TTC, bestätigte diese Position, scheiterte er doch erst im Halbfinale an Sebastian Schlüter. »Da fehlte mir die Power, war ich etwas schlapp. Das Match zuvor gegen Wilk hatte sehr viel Kraft gekostet«, erklärte Beckhaus.
Gut behauptete sich auch sein Klubkollege Sven Löchter, der im Achtelfinale beim 3:6,4:6 dem Topgesetzten Koderisch alles abverlangte. Der Spieler aus der Lindenstadt hatte auch Andreas Kruza (BTTC) in der zweiten Runde besiegt. Für Lucky Loser Alexander Dresing (BTTC) und den Qualifikanten Matti Schulze (TC SuS) kam in der ersten Runde das Turnier-Aus.

Artikel vom 28.08.2006